Frankfurt Am Tag vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Bank von Japan explodieren die Kosten für die Absicherung gegen Turbulenzen des Dollar/Yen-Kurses. Der entsprechende Terminkontrakt stieg am Donnerstag um 72 Prozent auf ein Rekordhoch von 51,63 Punkten. Damit hat er sich binnen einer Woche mehr als vervierfacht.
Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hatte am Mittwoch ein umgerechnet mehr als 240 Milliarden Euro schweres und damit überraschend großes Paket zur Ankurbelung der Konjunktur angekündigt. Dies erhöht den Druck auf die Notenbank, diese Maßnahmen mit großen Geldspritzen zu flankieren. Börsianer halten sogar die Ausgabe von „Helikopter-Geld” für möglich. Dieser Begriff bezeichnet die Verteilung von Notenbank-Geld direkt an Unternehmen und Verbraucher.
Ein Lockerung der Geldpolitik durch die Bank of Japan (BoJ) gelte als relativ sicher, sagte Devisenstratege Alvin Tan von der Bank Societe Generale (SocGen). „Aber es gibt eine enorme Spannweite bei den Erwartungen. Das Basis-Szenario ist eine Ausweitung der Wertpapierkäufe sowie eine mögliche Zinssenkung, vielleicht um zehn Basispunkte.” Sollte die BoJ dagegen inaktiv bleiben, wäre dies eine große Enttäuschung. Die Notenbank will ihre Entscheidung am Freitag bekanntgeben.