BASF-Aktie Was kommt nach dem Allzeithoch?

Luft für weitere Kursgewinne wird dünner. Quelle: dpa

Dank guter Jahreszahlen für 2017 stieg die Aktie des Dax-Werts in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand aller Zeiten. Doch die Luft für weitere Kursgewinne wird dünner.

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Bei BASF läuft der Aktienkurs den Unternehmenszahlen seit einiger Zeit voraus. Im Laufe des Jahres 2016 etwa stieg er in der Spitze um knapp 60 Prozent, obwohl das Geschäftsjahr schlecht lief. Negativer Höhepunkt war der Unfall am Stammwerk in Ludwigshafen, bei dem fünf Menschen starben (). Auch operativ hatte BASF damals Probleme: Der Umsatz ging infolge eines Sparten-Verkaufs und des niedrigen Ölpreises zurück, ebenso der operative Gewinn. Auch die Bilanzkennzahlen zeigten nach unten. Einzig der Aktienkurs stieg und stieg.

Gute Nachrichten bekamen Anleger dann 2017 nachgeliefert. Die Konjunktur in der Chemiebranche zog merklich an, der Ölpreis stieg. Zudem war BASF der lachende Dritte bei der Mega-Übernahme von Monsanto durch Bayer, weil BASF sich einen Teil des Bayer-Agrarchemie-Geschäfts sichern konnte. In der vergangenen Woche gab der Konzern dann den höchsten Nettogewinn seit sechs Jahren bekannt. Aktionäre können sich daher Hoffnung machen, dass die Dividende im Mai von 3,00 auf 3,15 Euro angehoben wird. Knapp drei Prozent Rendite würden sie zum aktuellen Kurs noch einfahren. Denn die Aktie notiert inzwischen sogar noch ein Stück über dem Stand von Ende 2016. In der vergangenen Woche markierte sie bei 98,80 Euro ein neues Allzeithoch. Bleibt der Kurs ein Indikator für die zukünftige Geschäftsentwicklung, steht den Ludwigshafenern erneut ein sehr gutes Jahr ins Haus.

BASF (Aktie)

Branche: Chemie; ISIN: DE000BASF111
Im konservativen Musterdepot der BörsenWoche seit: 2.9.2015
Kaufkurs: 71,26 Euro (inklusive Gebühren)
aktueller Kurs: (26.01.2018; 13:00 Uhr): 95,02 Euro
Entwicklung seit einer Woche: -2,7 Prozent
Entwicklung seit Kauf: +33,3 Prozent

Aktien-Aussicht: neutral

Alles gut also bei BASF? Nicht ganz, denn die Zahlen in der vergangenen Woche fielen auch deswegen so gut aus, weil die US-Steuerreform einen Einmaleffekt von 400 Millionen Euro zum Nettoergebnis von 6,1 Milliarden Euro beisteuerte. Dieser Ertrag wird im kommenden Jahr wegfallen, sodass sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie auf 16 erhöhen dürfte. Die Aktie ist damit etwas teurer bewertet als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre (15). Anleger sind auch deswegen so optimistisch, weil die Fusion der BASF-Öl- und Gassparte Wintershall mit Dea der erste Schritt in einen Verkauf der zuletzt wenig lukrativen und zyklischen Sparte sein könnte. Konservative Anleger sollten aber trotz dieser Hoffnung mit Käufen auf tiefere Kurse warten. 

Entwicklung der BörsenWoche Musterdepots

(nach Steuern und Gebühren; Stand: 26.01.2017):
Konservatives Depot:   +12,0 Prozent (annualisiert: 4,1 Prozent)
Spekulatives Depot:      +26,7 Prozent (annualisiert: 8,7 Prozent)
Beide Musterdepots wurden am 13.4.2015 aufgelegt.

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