BAT, Raytheon, Hella Hueck Die Anlagetipps der Woche

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Anleihe- und Fondstipp

Anleihetipp: Omega Pharma - Begehrte Mittel für etwas mehr Rendite

200 Milliarden Dollar ist der Markt für rezeptfreie Medikamente und frei verkäufliche Gesundheitsmittel (OTC, Over the Counter) groß. Weltweit nimmt vor allem die Zahl älterer Menschen zu, die auf solche Mittel setzen und sich diese auch leisten können. Die Top-Unternehmen der Branche – Teva, Mylan, Perrigo – haben ihr Geschäftsvolumen in den vergangenen zehn Jahren mehr als vervierfacht und erzielen mittlerweile stabile Nettorenditen (Reingewinn vom Umsatz) von 10 bis 20 Prozent. Für Investoren interessant ist derzeit die 1987 im belgischen Gent gegründete Omega Pharma, deren Anleihe (gesamter Nennwert: 120 Millionen Euro) auf mittlere Sicht 2,2 Prozent Jahresrendite in Euro bietet.

Kurs110,09 Prozent
Kupon5,00 Prozent
Rendite
2,22 Prozent
Laufzeit bis23.05.2019
WährungEuro
ISINBE6236962567
Stand: 06.08.2015

Für 3,6 Milliarden Euro wurde Omega im November vergangenen Jahres von der israelisch-amerikanischen Perrigo übernommen. Vorübergehend hatte sich auch der deutsche Arzneimittelkonzern Boehringer Ingelheim für die Belgier interessiert. Perrigo, die ein Fünftel ihrer Gesundheitsmittel über den Konsumriesen Walmart absetzt, ist mittlerweile ins Visier des niederländischen Konkurrenten Mylan gekommen. Der wiederum muss sich gegen einen Angriff des israelischen Generikakonzerns Teva verteidigen.

Ob nun unter Perrigo oder Mylan – mit Marken wie Abtei, Granufink, Wartner oder Femtest hat Omega eine Reihe gut verkäuflicher Mittel im Programm, mit denen die Belgier die Nummer fünf im europäischen OTC-Markt sind. Angesichts stabiler Margen dürften in diesem Jahr 270 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation bleiben. Daran gemessen machen die Finanzschulden (734 Millionen Euro) das 2,7-Fache aus. In den Büchern stehen 906 Millionen Euro Eigenkapital, 39 Prozent der Bilanzsumme. Omega ist ein solventer Schuldner, auch ohne Rating. Perrigo und Mylan liegen mit ihren Ratings im unteren Investment-Bereich.


Fondstipp: Franklin K2 Alternative - Mit vielen Wetten einen Zinsanstieg abfedern

Anleger haben ihre Wahl getroffen: Weltweit sind jetzt 2971 Milliarden Dollar in günstigen Indexfonds (ETF) angelegt, das sind zwei Milliarden mehr, als Hedgefonds verwalten. Den ETFs, die einfach Börsenindizes nachbauen, trauen sie mehr zu als den teuren Hedgefonds mit ihren komplizierten Wetten. Bei ihnen kamen seit Jahren nur noch im Schnitt fünf Prozent Rendite heraus. Großanleger wie der kalifornische Pensionsfonds Calpers haben sich schon enttäuscht verabschiedet. Aber es ist wie beim Gold: Auch diese Fonds haben treue Anhänger, die erwarten, dass sich ihr Fonds in schwierigen Marktphasen bezahlt macht, weil er das Depot diversifiziert und womöglich sogar bei fallenden Kursen Profit macht. Viele Hedgefonds streben nicht nach üppiger Rendite, sondern halten die Volatilität niedrig (siehe Tabelle). Und das könnte wichtiger werden: Die Kursbewegungen an den Kapitalmärkten werden zunehmen, spätestens wenn die USA eine Zinserhöhungsrunde einläuten sollten.

Fondstipp Franklin K2 Alternative

„Hedgefonds haben bei steigenden Zinsen in den Jahren 1996, 1999, 2009 und 2013 gute Renditen erzielt“, sagt David Saunders, Fondsmanager des Franklin K2. Bei traditionellen Anleiheinvestoren hingegen beobachtet er eine „enorme Selbstzufriedenheit, dass die Renditen unten und die Kurse hoch bleiben werden“. Saunders investiert die Gelder in Hedgefonds, die Privatanlegern ansonsten verschlossen blieben. Rund 60 Prozent vom K2-Volumen stecken in Strategien, bei denen Fondsmanager Aktien oder Anleihen kaufen, von denen sie Kursgewinne erwarten, und andere auf Termin verkaufen („shorten“), bei denen sie mit Verlusten rechnen. Mit fallenden Kursen rechnen die Manager bei Deutsche Wohnen, Drillisch, Halliburton sowie dem US-Index S&P 500. Für steigende Kurse sollen Apple, VW und Walt Disney gut sein. Den Rest verteilt Saunders auf Zins- und Währungswetten sowie Spekulationen um Unternehmen mit Sanierungsbedarf oder in Übernahmeschlachten. Durch die jüngste Fusionswelle ist das interessant.

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