Bis 2030 könnten die Batteriehersteller nach einer Schätzung der Boston Consulting Group (BCG) weltweit fast 300 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Energiespeichern umsetzen. "Rund ein Drittel davon wird bis 2020 realisiert werden, sodass sich in den nächsten Jahren deutlich zweistellige Wachstumsraten auf die heute noch recht kleine absolute Basis ergeben", sagt Holger Rubel, BCG-Energieexperte in Frankfurt.
Anleger setzen auch – ähnlich wie einst bei Solar – auf den starken Staat. In China etwa erfahren die Hersteller erheblich politische Unterstützung, denn die Stromspeicher sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen. Im September entschloss sich die chinesische Regierung auch, wie schon in den vergangenen Jahren, den Kauf von Elektroautos für Privatkunden weiterhin zu subventionieren.
Ingenieure errichten riesige Batterien
Und Wachstum verspricht nicht nur die Elektromobilität, sondern auch der Einsatz von Batterien zur stationären Speicherung von Strom. In den USA legte die kalifornische Regierung in diesem Jahr fest, bis 2020 gut 1,3 Gigawatt an Speicherkapazität zu schaffen – auf die bei einem Blackout zugegriffen werden könnte. Das entspricht etwa der Nennleistung eines Kernkraftwerks.
Im texanischen Notrees errichteten Ingenieure dafür – ähnlich wie in China – schon einen riesigen stationären Batteriespeicher für eine Windkraftanlage. "In Deutschland macht es ökonomisch nur in netzfernen Gebieten Sinn, so große Anlagen zu bauen, die längerfristig speichern können – sonst wird es unwirtschaftlich", sagt Otmar Frey, Geschäftsführer des Batterieverbands im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Seit Mai dieses Jahres fördert die staatliche Frankfurter KfW in Deutschland aber bereits Speicher für Strom, den Solaranlagen auf dem heimischen Dach generieren. "Die Speicher sind schon effizient einsetzbar", sagt Frey. "Sie eignen sich, um Energieschwankungen aufzufangen, aber nicht, um langfristig Energie zu speichern."
Deutsche Hersteller sind nicht an der Börse
Der chinesische E-Autohersteller BYD, der eigene Batterien fertigt und als größter Produzent auf dem chinesischen Markt gilt, bietet hingegen eine Investmentchance. Berkshire Hathaway, die Holding von Investorenlegende Warren Buffett, hält über ihre Tochter Mid-American zehn Prozent an BYD. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 79 für 2013 ist die Aktie aber sehr teuer.
Das Risiko: Auch die BYD-Akkus scheinen noch nicht ausgereift zu sein. In Hongkong geriet kürzlich ein Ladekabel in Brand, als ein Elektroauto zum Laden an der Steckdose hing. Nach solchen Unfällen fallen naturgemäß die Kurse, nicht nur bei BYD. Anfang Oktober zog der kalifornische Top-E-Autohersteller Tesla den Sektor nach unten, nachdem ein Fahrzeug plötzlich Feuer gefangen hatte. Wie sich später herausstellte, war ein Eisenteil in die Batterie eingeschlagen.