Ähnlich riskant ist Polypore, ein Hersteller für Mikromembranen, der rund drei Viertel seines Umsatzes im Bereich Energiespeicherung macht. Die Polypore-Membranen werden in Batterien eingebaut, um Kurzschlüsse zu vermeiden. "Polypore ist natürlich ein kleines Unternehmen mit einem sehr spezialisierten Produktionsbereich", sagt Analyst Minnihan, "entweder sie werden wahnsinnig profitieren oder pleitegehen." Im vergangenen Jahr machte Polypore neue Schulden in Höhe von 696 Millionen Dollar, bei einem Umsatz von 717 Millionen Dollar und einem Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft von 104 Millionen Dollar. Der muss deutlich steigen, sonst dürfte es für das Unternehmen kaum reichen, dauerhaft Investitionen, Zins und Tilgung zu stemmen.
Die Polypore-Aktien stecken zum Beispiel auch im von Invesco aufgelegten Indexfonds Powershares WilderHill Clean Energy Portfolio ETF (ISIN US73935X5005), der zehn Prozent der Kundengelder in Energiespeicherunternehmen verwaltet. Nach Verlusten von rund drei Vierteln seit 2008 startete der Fonds dieses Jahr eine Aufholjagd mit einem Plus von bis dato rund 25 Prozent.
Wer es ruhiger will nimmt Industrieriesen
Wem solche Auf und Abs zu heiß sind, der investiert lieber in große Industriekonzerne, die nur einen kleinen Teil ihres Geschäfts mit Batterien machen. Der US-Gigant General Electric zum Beispiel erwartet für seinen 2012 geschaffenen Energiespeicherbereich in wenigen Jahren einen Umsatz von einer Milliarde Dollar, was 0,7 Prozent der aktuellen Gesamterlöse ausmachen würde.
Die asiatischen Elektronikriesen wie Samsung, Panasonic und Sony machen Teile ihres Geschäfts mit Lithium-Ionen-Batterien. Der kalifornische Elektroautohersteller Tesla setzt für seine Modelle auf Batteriezellen von Panasonic und verhandelt aktuell mit Samsung SDI über neue Zulieferverträge. Samsung stellt die Batterien für den BMW i3 her. Der Umsatz von Panasonic im Automobilsegment stieg im Geschäftsjahr 2013 um 20 Prozent und macht bereits ein Zehntel des Konzernumsatzes aus.
Grundsätzlich verhalten sich Samsung und Panasonic noch vorsichtig. "Wenn sie sehen, dass die Bedingungen stimmen, werden auch die Elektronikriesen das Segment pushen und davon profitieren", sagt Speicherexperte Minnihan.