Berkshire Hathaway Einer gegen Buffett

Er fordert Warren Buffett heraus: Ein Hedge-Fonds-Manager hat sich vorgenommen, die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway aufzumischen. Keine leichte Aufgabe. Die Bilanz von Buffett kann sich sehen lassen.

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Der Hedge-Fonds-Manager Doug Kass soll die Rolle des

New York Warren Buffett will bei der Hauptversammlung seiner Berkshire Hathaway in dieser Woche der Trägheit vorbeugen, zu der eine Rendite von 32 Prozent im vergangenen Jahr die Aktionäre verleiten könnte.

Bei der Zusammenkunft in Omaha, Nebraska sollen an diesem Samstag erstmals Fragen eines Vermögensverwalters erörtert werden, der auf Kursverluste der Aktie wettet. Doug Kass, von Buffett für die Rolle ausgewählt, wird den Wert einer Aktie hinterfragen, die in den vergangenen zwölf Monaten doppelt so stark an Wert gewonnen hat wie der Standard & Poor's 500 Index.

Der 82-jährige Buffett musste in den vergangenen Jahren die Aktien-Performance des Unternehmens, das er seit über vier Jahrzehnten führt, mehrmals verteidigen, wenn sie hinter der Entwicklung der Aktien-Benchmark zurückblieb. In diesem Jahr hat die Skepsis nachgelassen, denn die Investitionen, die Buffett während der Finanzkrise tätigte, sowie einige Übernahmen haben sich ausgezahlt.

„Der harte Kern seiner Anhänger wird sehr glücklich und entspannt sein”, sagte Jeff Matthews, Autor mehrerer Bücher über den Milliardär und selbst Besitzer von Berkshire-Aktien. „Ihr Merrill Lynch-Konto ist wahrscheinlich auf einem Allzeithoch, und das gilt wohl auch für alles andere, was sie neben Berkshire besitzen. Buffett ist mit gestärkter Reputation aus der Finanzkrise gekommen.”

Der operative Gewinn ist im ersten Quartal vermutlich um 28 Prozent gestiegen auf 2072 Dollar je Aktie, erwartet Meyer Shields, Analyst bei Keefe Bruyette & Woods. Berkshire wird seine Zahlen voraussichtlich am Freitag dieser Woche vorlegen.

Es sei wichtig, dass auf der Hauptversammlung eine skeptische Meinung vertreten wird, findet Tom Russo, Partner beim Berkshire-Investor Gardner Russo & Gardner, und verweist auf Buffetts Aktienrückkäufe. Das Unternehmen hatte im Dezember den Rückkauf eigener Aktien im Wert von rund 1,2 Mrd. Dollar aus dem Besitz eines langjährigen Anteilseigners bekannt gegeben.

Buffett sei daran gelegen, „ein vollständiges Bild zu zeichnen”, um den Investoren eine solide Grundlage zu bieten für ihre Entscheidung, ob sie die Aktie weiter halten wollen oder nicht, sagte Russo.

In einem Interview wollte Kass sich in der vergangenen Woche nicht zu der Frage äußern, weshalb er gerade jetzt gegen die Berkshire-Aktie wettet. Buffett wählte ihn aus, nachdem er am 1. März in einem Brief an die Anleger Kandidaten für die Rolle des Advocatus diaboli gesucht hatte. „Um der Sache etwas Pfeffer zu verleihen, möchten wir auf dem Podium einen glaubwürdigen Berkshire-Pessimisten dabei haben”, schrieb Buffett.

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