Was für und gegen einige Gewerbe- und Wohnimmobilienaktien spricht:
Das Hamburger Unternehmen gehört mit einem Börsenwert von rund 1,9 Milliarden Euro zu den größten börsennotierten Gewerbeimmobilienunternehmen in Deutschland. Zuletzt entwickelte sich die Aktie des Einkaufscenterbetreibers zwar eher seitwärts, konnte allerdings gerade in den letzten Wochen deutlich zulegen.
Hoffnung macht, dass die 19 Shoppingcenter, an denen die Deutsche Euroshop beteiligt ist, immer höhere Mieteinnahmen abwerfen. 2013 sind diese um immerhin knapp sechs Prozent gestiegen. Das Unternehmen setzt laut eigenen Angaben auf etablierte Standorte – die Einkaufstempel befinden sich wie beispielsweise das Main-Taunus-Zentrum zumeist in publikumsreichen Gegenden.
Der letzte Kauf, die Dresdner Altmarktgalerie, hat sich für den MDax-Konzern offenbar gelohnt. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg im ersten Halbjahr um rund 14 Prozent, der für Immobilienunternehmen so wichtige Gewinn aus dem reinen Vermietgeschäft (FFO) je Aktie stieg zuletzt. Die Hamburger führen das auf den höheren Anteil am Dresdner Einkaufszentrum zurück.
Aktionäre werden an der positiven Stimmung in Form der Dividende beteiligt. Die lag zuletzt bei 1,25 Euro pro Aktie, soll aber in den nächsten zwei Jahren jeweils um fünf Cent pro Aktie gesteigert werden. Mit dem rund 16-fachen des Gewinns ist die Aktie im Vergleich zu Wettbewerbern nicht teuer, die Mehrheit der Analysten rät zum Kauf.
TLG
Vor dem Börsengang der Berliner betonte Vorstandschef Niclas Karoff insbesondere, wie stark sein Unternehmen in Sachen Cash-Flow aufgestellt sei und wollte damit bei Anlegern punkten. Das hat bedingt funktioniert. Zwar hat TLG den Sprung aufs Parkett auch bei ungünstigem Börsenumfeld geschafft. Allerdings musste der Vorstand dafür kräftig die Werbetrommel bei den Investoren rühren.
Überzeugen kann das Unternehmen, welches hauptsächlich Bau- und Supermärkte und Büros in Ostdeutschland im Bestand hat, mit einer niedrigen Leerstandsquote von lediglich vier Prozent. Dennoch sollten Anleger nicht sofort auf den Zug aufspringen. Die jüngsten Zahlen machen zwar auf den ersten Blick einen passablen Eindruck. Das Ergebnis konnte im ersten Halbjahr 2014 um 14 Prozent auf 52,6 Millionen Euro gesteigert werden. Bei genauerem Hinsehen fällt allerdings auf, dass dieses Plus fast ausschließlich aus gesunkenen Personalkosten resultiert. Die TLG hat allein in diesem Jahr knapp 30 Stellen abgebaut. Die Mieterlöse dagegen haben nicht zum guten Ergebnis beigetragen – sie sind um mehr als drei Prozent gesunken. Es bleibt also vorerst abzuwarten, wie die TLG sich an der Börse behaupten kann, mit einem Einstieg darf abgewartet werden.
DIC Asset
Erst am Dienstag hat die Gewerbeimmobiliengesellschaft ihre Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und überzeugt. Die Einnahmen aus dem Vermietgeschäft konnten brutto um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Deshalb legten auch die FFO um gut drei Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Grund dafür waren hauptsächlich Einnahmen aus einem erst Ende des vergangenen Jahres übernommenen Joint-Venture Portfolio. Für das Gesamtjahr strebt der Konzern weiterhin einen FFO von 47 bis 49 Millionen Euro an, 2013 lag der Wert bei knapp 46 Millionen Euro.
Insgesamt konzentrieren sich die Frankfurter auf Gewerbeimmobilien an lukrativen Standorten wie Hamburg oder dem Rhein-Main-Gebiet. Potenzial ist also vorhanden. Commerzbank-Experte Rothäusler rechnet dank den günstigeren Finanzierungsbedingungen zunächst mit etwas höheren Gewinnen und bewertet die Aktie daher mit Kaufen.
Auch Dirk Becker, Analyst bei Kepler Cheuvreux, rät weiterhin zum Kauf der Aktie, vor allem aufgrund der attraktiven Bewertung. Vor allem die Dividendenrendite ist mit über fünf Prozent attraktiv, der Preis ist mit dem gut 26-fachen des Gewinns pro Aktie (KGV) in Ordnung. Einen Makel gibt es laut Becker dennoch: die Leerstandsquote ist mit 11,5 Prozent weiterhin zu hoch.