Börse Aktien-Duo aus den USA lockt Anleger

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4777 Dollar pro Quadratmeter

In welchen Ländern der Einstieg lohnt - und wo nicht
SpanienEine durchschnittliche Dividendenrendite von mehr als neun Prozent klingt auf den ersten Blick natürlich verlockend. Allerdings dürften den meisten bei Spanien auch die Alarmglocken schrillen. Die Staatsverschuldung des Landes droht auf bis zu 90 Prozent des BIP anzusteigen. Die Neuverschuldung liegt mit 8,9 Prozent (Ende 2011) deutlich über der erlaubten Defizitgrenze von drei Prozent. Belastend ebenfalls die hohe Jugendarbeitslosigkeit: Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums ist in Spanien jeder zweite Jugendliche arbeitslos. Für die Finanzmärkte steht das Land am Rande des Abgrunds, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Rendite der zehnjährigen spanischen Referenzanleihe trotzig bei fast sieben Prozent verharrt. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 9,4 Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 0,93 Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): 4,2 Dividendenrendite: 9,05 ProzentEmpfehlung: Halten Sie sich besser zurück. Quelle: Keppler Asset Management Quelle: dpa
GriechenlandNoch höher die Dividendenrendite bei den Hellenen - doch zu welchen Rahmenbedingungen? Griechenland macht bei der Bewältigung der Schuldenkrise offenbar kaum Fortschritte. Medienberichten zufolge hat die griechische Regierung mehr als zwei Drittel der Sparvorgaben nicht erfüllt. Auch bei den dringend benötigten Privatisierungen kommt man in Athen nur sehr langsam voran. Nun will das Land bei seinen internationalen Geldgebern eine Streckung der neuesten Sparauflagen um mindestens zwei Jahre erwirken. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 8,0 Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 1,69 Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): 5,3 Dividendenrendite: 12,12 ProzentEmpfehlung: Besser Finger weg! Quelle: dpa
Anleger an der australischen Börse Quelle: dpa
FrankreichAuch Frankreich leidet unter der Eurokrise. So ist die Industrieproduktion des Landes im Mai kräftig gesunken. Im Jahresvergleich sank die Produktion um 3,5 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit Ende 2009. Unter Druck ist vor allem die Autoindustrie. Sie schockt derzeit mit Werksschließung und Massenentlassungen. Im August will die Regierung von Präsident Francois Hollande daher Hilfen präsentieren. Andererseits könnte der Branche mit rund 600.000 Beschäftigten angesichts der starken Konkurrenz aus Deutschland und Asien ein fataler Niedergang drohen. Trotzdem: Im Vergleich zu anderen kriselnden Euro-Staaten verfügt Frankreich über eine solide industrielle Basis. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 11,1 Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 1,08 Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): 6,1 Dividendenrendite: 4,26 ProzentEmpfehlung: Risikoreich, aber günstig bewertet. Ein Einstieg könnte sich auszahlen. Quelle: ap
DeutschlandDer Dax befindet sich Charttechnikern zufolge weiterhin in einem Bärenmarkt. Vielen Investoren machen sich aufgrund des erheblichen finanzielle Einsatz Deutschlands zur Rettung der Währungsunion große Sorgen. Doch während die Statistiken von ZEW- und dem Ifo-Index darauf hindeuten, dass die deutsche Wirtschaft in den Strudel der Krise gerät, lässt die Kauflaune der Deutschen noch nicht nach. Zudem sehen sich die deutschen Dax-Unternehmen mit prall gefüllten Kassen gut gerüstet. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 11,5 Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 1,25 Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): 6,0 Dividendenrendite: 3,83 ProzentEmpfehlung: Die Experten von Keppler sagen "kaufen" - immer noch. Quelle: dapd
SchwedenDie skandinavischen Staaten zählen neben Deutschland zu den wirtschaftlich stabilsten Ländern Europas. Auch Schweden kann mit guten Wirtschaftsdaten glänzen. So verzeichnet das BIP seit der Finanzmarktkrise große Zuwachsraten. Das Analysehaus sieht den schwedischen Markt jedoch als Verkaufskandidat. Das liegt unter anderem am hohen KBV sowie KCV. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 12,8 Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 1,81 Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): 9,2 Dividendenrendite: 2,89 ProzentEmpfehlung: Schön, aber zu teuer. Verkaufen!
Hong KongChinas Wirtschaft wuchs zu Jahresanfang so schwach wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt mit einer Jahresrate von 8,1 Prozent. Das ist deutlich weniger als in den vergangenen Boom-Jahren. Der Internationale Währungsfonds sagt für 2012 ein Wachstum von 8,2 Prozent voraus, nach plus 9,2 Prozent im Vorjahr. Langfristig aber führt für Investoren kein Weg an Asien vorbei. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 12,1 Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 1,27 Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): 9,3 Dividendenrendite: 3,16 ProzentEmpfehlung: Jetzt einsteigen Quelle: ap

Dieses Jahr könnte der Umsatz pro Quadratfuß die Rekordhöhe von 444 Dollar erreichen (4777 Dollar pro Quadratmeter) – und in den Rack-Filialen eventuell sogar noch deutlich mehr. Bei Macy’s liegt der durchschnittliche Flächenumsatz nicht einmal halb so hoch.

Im Gegensatz zu anderen Einzelhändlern im Luxussegment wie Tiffany und Coach blieb Nordstrom von der Konjunkturabschwächung in Europa und China unberührt. Und das Unternehmen hat angekündigt, bis 2016 erstmals Filialen im Ausland – konkret vier Läden in Kanada – eröffnen zu wollen. Paul Lejuez, der Nordstrom für Nomura Securities analysiert, meint, die jüngsten Erfolge von Nordstrom seien relativ einfach zu erklären. „Das Produktangebot stimmt ganz einfach. Nordstrom war insbesondere mit Accessoires für Damen wie Handtaschen, Schuhen und Schmuck sehr erfolgreich.“

Spekulieren auf Übernahmekandidaten
Leiterplatten Quelle: Pressebild
Screenshot der Gaymers-Hompegae (C&C Group) Quelle: Screenshot
Kräne Quelle: dpa
Kalkhoff-Fahrrad (Derby Cycle) Quelle: dpa
Elexis Automatisierungstechnik Quelle: Pressebild
Itelligence-Zentrale Quelle: Pressebild
PSI-Programm auf Monitoren Quelle: Pressebild

Rasantes Online-Wachstum

Die Strategie des Einzelhändlers geht aber bereits weit über die vier Wände des Kaufhauses hinaus. In den vergangenen fünf Jahren investierte das Unternehmen große Summen in den elektronischen Handel. Sämtliche Filialen und der Internet-Vertrieb können auf ein gemeinsames Lager zugreifen. Geht in Boston eine Online-Bestellung ein, kann aus dem Lagerbestand der Filiale in Los Angeles geliefert werden. Nordstrom kann Orders an Läden mit Überschussbeständen senden und damit die Menge der zum Saisonende in den Abverkauf gelangenden Posten reduzieren. In den kommenden fünf Jahren soll eine weitere Milliarde Dollar – ein Drittel des Investitionsaufwandes – in den elektronischen Handel gepumpt werden.

Seit einem Jahr werden für Online-Käufe keine Versandkosten mehr verrechnet und Rücksendungen kostenlos abgewickelt. Wie Forrester Research meldete, sind die Verkäufe über das Internet seither drei Quartale um mehr als 35 Prozent gestiegen. Damit wurde das Plus von zwölf Prozent, das man in den USA für das Online-Geschäft insgesamt erwartet, deutlich übertroffen. Auf den Direktvertrieb entfallen nun zehn Prozent des Gesamtumsatzes, der in dem im Januar 2013 zu Ende gehenden Finanzjahr 11,9 Milliarden Dollar erreichen soll.

Kundenservice verbessern

Selbstverständlich kostet die Vertriebsoffensive Geld. In dem im Juli zu Ende gegangenen Quartal sank die operative Marge von Nordstrom um fast zwei Prozentpunkte auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren, sie nährt mit 9,6 Prozent aber immer noch den Neid der Konkurrenz.

Nordstrom hat erkannt, dass man mit dem Einsatz von Technik den Kundenservice deutlich verbessern kann. Jetzt führt das Unternehmen mobile Point-of-Sale-Systeme ein, wie es sie in ähnlicher Form auch bei Apple gibt. Damit kann ein Verkäufer einem Kunden zum Beispiel ein Paar Schuhe zeigen und gleichzeitig landesweit nach anderen Größen und Modellen suchen. In Sekundenschnelle kann ein anderes Paar bestellt und dem Kunden kostenlos nach Hause geliefert werden. Die rasch expandierende Nordstrom-Kette Rack wird von Investoren unterschätzt, obwohl ihre Online-Aktivitäten stark zunehmen.

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