Börse Frankfurt Anleger warten auf die Notenbanker

Die mächtigsten Notenbanker der Welt treffen sich heute in Wyoming. Anleger erwarten den Termin mit Spannung. Sie hoffen auf Rückenwind für den Dax.

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Kurschart: Anleger warten auf die Notenbanker. Quelle: dpa

Die Spannung steigt. In Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming treffen sich heute die Top-Notenbanker. Die Blicke richten sich vor allem auf die Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen (16.00 Uhr). Yellen spricht über den US-Arbeitsmarkt, der zuletzt positive Signale ausgesendet hat. Von der Entwicklung des Arbeitsmarktes hängt entscheidend ab, wann die Fed die Zinswende einleitet. Diese Information beeinflusst die Kurse an den weltweiten Börsen.

In den Protokollen der letzten Fed-Sitzung im Juli räumten die Zentralbanker ein, dass die Erholung des Arbeitsmarktes stärker als von ihnen erwartet ausgefallen ist. Durch die Verbesserung sei die Lage nun „spürbar näher an dem Zustand“, den die Fed als normal ansehe. Die Notenbank ist für mittelfristig stabile Preise und die Förderung von Vollbeschäftigung zuständig.

Mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 6,2 Prozent ist dieses Ziel aus Sicht der Fed jedoch noch nicht in greifbarer Nähe. Sie sieht die Ressourcen auf dem Jobmarkt derzeit bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wie aus den Protokoll hervorgeht, erwarten jedoch viele Notenbanker, dass sich diese Einschätzung „schon bald“ ändern dürfte.

Angesichts der aktuell sehr positiven Konjunkturdaten aus den USA dürfte der Druck auf Yellen, die Zinsen anzuheben, nicht nachlassen. Börsianer zeigten sich indes zuversichtlich, dass Yellen nicht riskieren werde, die Konjunkturerholung abzuwürgen. Es werden keine Hinweise auf eine baldige Anhebung der US-Zinsen erwartet. Auf der strikt abgeschirmten Konferenz wird auch EZB-Präsident Mario Draghi erwartet, der um 20.30 Uhr die Dinner-Rede halten wird.

Vor den ersten Nachrichten der Notenbanker-Treffen erwarten Anleger keine großen Kursausschläge. Die Vorgaben von den internationalen Börsen sind wenig spektakulär. Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent im Minus bei 17.039 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P-500-Index erreichte im Verlauf bei 1994 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte - er schloss mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 1992 Punkten, was ebenfalls einen Rekord bedeutet.

Der Nikkei notiert 0,2 Prozent im Minus bei 15.550 Punkten. Zum Börsenstart erwarten Börsianer auch beim Dax keine großen Sprünge. Zum Handelsschluss gewann der Dax 0,9 Prozent dazu und notierte bei 9401 Punkten.


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