Börse Frankfurt Dax bleibt auf Erholungskurs

Nach dem überraschend positiven Handelstag am gestrigen Montag stehen auch heute die Zeichen auf weitere Kursgewinne. Vorbörslich legt das deutsche Börsenbarometer deutlich zu.

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Nach der jüngsten Flaute warten jetzt wieder jede Menge Konjunkturdaten auf die Börsianer Quelle: dpa

Frankfurt Der gute Start in die neue Börsenwoche am gestrigen Montag hat Investoren überrascht. Nachdem der Dax in der vergangenen Woche 2,3 Prozent verloren hatte kurzzeitig sogar unter die Marke von 12 000 Punkten gerutscht ist, legte er gestern 1,2 Prozent auf 12.165 Punkte zu. Und diese Gewinne dürfte weitergehen: Vor dem Börsenstart liegt der deutsche Leitindex bei 12.210 Punkte und 45 über dem gestrigen Schlusstand.

Offensichtlich sehen die ersten Anleger schon wieder Einstiegschancen. Auch gilt als Entspannungssignal, dass die sicheren Anlagehäfen wie Gold oder deutsche und amerikanische Staatsanleihen zum Wochenauftakt weniger gefragt waren.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat zwar von seinem Militär einen Bericht über Pläne für einen Raketenstart Richtung US-Pazifikinsel Guam erhalten. Doch will er nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA noch etwas länger die USA beobachten, bevor er eine Entscheidung trifft.

Dennoch bleiben Analysten skeptisch: „Man sollte nicht vergessen, dass die Aussagen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un hinsichtlich des Tests weiterer Raketen immer noch im Raum stehen“, meinte zum Beispiel Dirk Gojny von der National-Bank in Essen. Auch Frank Klumpp, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, mahnt zur Zurückhaltung: Nachdem der Dax zwischenzeitlich bis zu acht Prozent von seinem Jahreshoch abgegeben habe, würde er „angesichts des geopolitischen Risikopotenzials weiter vorsichtig bleiben“.

Christian Kahler, Chefaktienstratege bei der DZ Bank, sieht angesichts der ganzen Gemengelage eine „günstige Zeit für Gewinnmitnahmen“ am Aktienmarkt. Andreas Hürkamp, Aktienstratege bei der Commerzbank, geht davon aus, dass der Dax seinen Boden erst im Bereich zwischen 11 500 und 12 000 Punkten finden wird. Etwas optimistischer ist die Deutsche Bank. Sie stufte den deutschen Aktienmarkt am Montag auf „leicht übergewichten“ hoch. Bis Jahresende sehen die Analysten der Deutschen Bank den Dax bei 12 400 Punkten stehen - das entspricht mit knapp zwei Prozent.

In Tokio hat die Börse inmitten der Bemühungen um eine Entspannung der Nordkorea-Krise Gewinne verbucht. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag am Dienstagvormittag 1,3 Prozent im Plus bei 19.790 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1,3 Prozent auf 1619 Zähler. Hier machte sich auch der schwächere Yen bemerkbar, von dem zum Beispiel Auto- und Elektronikwerte profitierten.

Vorsichtiger Optimismus in der Nordkorea-Krise hatte bereits die US-Börsen zum Wochenstart angeschoben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag 0,6 Prozent höher bei 21.993 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um ein Prozent auf 2465 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 1,3 Prozent auf 6340 Punkte.

Auf der Konjunkturseite steht kurz vor Börsenbeginn das deutsche Bruttoinlandsprodukt an. Analysten sagen einen weiteren Anstieg voraus. Am Nachmittag dürften unter anderem die US-Einzelhandelsumsätze auf Hinweise auf die künftige Geldpolitik abgeklopft werden. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

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