Börse Frankfurt Dax bleibt in Rekordlaune

Wer schnell und hoch klettert, sollte regelmäßig Verschnaufpausen einlegen. Doch noch zeigt der Dax beim Anstieg gute Kondition. Auch weil es von Konjunktur- und Unternehmensseite wieder neue Impulse gibt.

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Der Leitindex bleibt auf Rekordkurs Quelle: dpa

Frankfurt/Düsseldorf Der Dax bleibt nach Einschätzung von Börsianern auf Rekordkurs. Banken und Broker erwarten zum Handelsstart am Dienstag weitere Kursgewinne. Am Montag kletterte der deutsche Aktienindex wegen der Erleichterung über den Sieg des Pro-Europäers Emmanuel Macron bei der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl auf ein Rekordhoch von 12.456,18 Punkten. Zum Börsenschluss lag er noch 3,4 Prozent im Plus bei 12.454,98 Zählern.

Neben einer Flut von Firmenbilanzen richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die US-Konjunkturdaten. Auf dem Terminplan stehen unter anderem der Index des Verbrauchervertrauens und Eigenheim-Absatz.

An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland ihre Gewinne weiter ausgebaut. Der Dow Jones und der S&P500 beendeten die Sitzung 1,1 Prozent höher, während der Nasdaq 1,2 Prozent gewann. In Tokio zog der Nikkei-Index am Dienstag um 0,8 Prozent auf 19.033 Zähler an. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,4 Prozent auf 3142 Punkte.

Die Märkte dürften nun wieder verstärkt die anstehenden Konjunktur- und Unternehmenszahlen unter die Lupe nehmen. Dazu kommen in dieser Woche eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten, darunter in Deutschland das GfK-Konsumklima sowie die vorläufigen Inflationszahlen für April am Donnerstag. Am Freitag werden dann auch die entsprechenden Verbraucherpreistrends für die gesamte Eurozone veröffentlicht.

In den USA kommt am Dienstag das Verbrauchervertrauen für April, bevor am Donnerstag die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im März sowie am Freitag das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal folgen. Sollten die US-Konjunkturdaten weitere Schwächeanzeichen zeigen, dürften Investoren die teils hohen Wallstreet-Bewertungen zunehmend in Frage stellen, glauben Marktbeobachter.

Daneben steht insbesondere der Donnerstag auch wegen den beiden Sitzungen der EZB und der Bank of Japan im Fokus. Die US-Notenbank erhöht Schritt für Schritt die Zinsen, bei der EZB dürfte das noch dauern: Für die kommende Zinssitzung wird nicht mit einer Anhebung gerechnet.

Auch von Unternehmensseite könnten einige Impulse kommen. Kurz nach den USA kommt auch in Deutschland die Bilanzsaison auf Touren: In der neuen Woche öffnen rund ein halbes Dutzend Dax-Konzerne ihre Bücher. Den Anfang macht der Software-Anbieter SAP am Dienstag. Am Donnerstag sind Deutsche Bank, der Chemiekonzern BASF und der Aspirin-Anbieter Bayer an der Reihe.

Hohe Personalkosten haben bei Europas größtem Softwarehersteller SAP trotz eines Umsatzschubs im ersten Quartal den Gewinn gedrückt. Die Erlöse legten auch dank eines schwachen Vergleichsquartals im Vorjahr um zwölf Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu, wie das im Dax notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich verdiente SAP mit 530 Millionen Euro aber sieben Prozent weniger. Grund seien aktienbasierte Vergütungen und die höhere Mitarbeiterzahl, sagte Finanzchef Luka Mucic.

SAP-Chef Bill McDermott beispielsweise hatte für 2016 wegen am Aktienkurs orientierten langfristigen Vergütungsbestandteilen mit knapp 14 Millionen Euro das höchste Gehalt in der Dax-Riege kassiert. SAP bietet die aktienbasierte Vergütung aber allen Mitarbeitern an. Die Mitarbeiterzahl ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 85 751 Beschäftigte weltweit gestiegen.

In den USA legen am Dienstag der Limonaden-Hersteller Coca-Cola und der Burger-Brater Mc Donald's sowie am Donnerstag die Google-Mutter Alphabet Geschäftszahlen vor.

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