Börse Frankfurt Dax: Die Unsicherheit kehrt zurück

Die Einwanderungspolitik des neuen US-Präsidenten bereitet Wertpapieranlegern derzeit Kopfzerbrechen. Nach der kurzen Trump-Rally machen nicht wenige Anleger Kasse. Die Kauflaune ist erstmal weg.

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Die Märkte reagierten nach einer kurzen Trump-Rally mit Gewinnmitnahmen, nachdem die neue US-Regierung ihre Einwanderungspolitik verschärfte Quelle: dpa

Frankfurt/Düsseldorf Die deutschen Aktienanleger dürften sich am Dienstag bedeckt halten. Banken und Broker sagten für die Eröffnung kaum veränderte Kurse voraus. Am Montag hatte der Dax 1,1 Prozent auf 11.681,89 Punkte verloren. Dabei hatte vor allem die Einreisepolitik des neuen Präsidenten Donald Trump und die heftige Kritik aus dem In- und Ausland die Anleger irritiert.

Neue Impulse könnten von einigen Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks ausgehen. In Europa stehen unter anderem die Verbraucherpreise für Januar und die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt an. In den USA wird unter anderem der Index zum Verbrauchervertrauen für Januar veröffentlicht.

Zwar dürften die Zahlen keinen unmittelbaren Einfluss auf die ebenfalls am Dienstag beginnende Zinssitzung der US-Notenbank Fed haben. Doch dürften Analysten dennoch versuchen, Hinweise auf die weitere Politik der Notenbanker im Jahresverlauf zu finden. Die Entscheidung der Fed wird am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa veröffentlicht.

An der Wall Street war die Trump-Rally am Montag ebenfalls zum Erliegen gekommen. Allerdings grenzten der Dow-Jones - und der S&P500 -Index nach Handelsschluss in Europa ihre Verluste ein und gingen mit Abschläge von je 0,6 Prozent aus dem Handel. Der Nasdaq-Composite verlor 0,8 Prozent. Zuvor hatten alle drei Indizes etwa ein Prozent im Minus gelegen.
In Fernost tendierten die Börsen am Dienstag schwächer: Vor allem in Tokio ging es mit dem Nikkei-Index um 1,7 Prozent in den Keller. Zwar änderte die japanische Notenbank an ihrer Politik des billigen Geldes nichts. Doch reagierten die Anleger verschnupft auf den US-Einreisestopp für Bürger einiger muslimischer Länder, darunter der Iran.

In Shanghai blieben die Märkte feiertagsbedingt geschlossen.

Ein Auge werden deutsche Anleger heute sicher auf Kursbewegungen bei der Deutschen Bank-Aktie haben. Das Institut schließt angesichts einer drohenden Verschärfung der Kapitalvorschriften eine Kapitalerhöhung nicht aus. "Es gibt noch gewisse Unsicherheiten", sagte Privatkunden-Vorstand Sewing dem Handelsblatt.

Bei den Nebenwerten sorgt SDax-Wert TLG Immobilien für Schlagzeilen: Der Berliner Immobilienkonzern hat binnen weniger Stunden 115 Millionen Euro frisches Kapital für seine jüngsten und kommenden Zukäufe eingesammelt. Der Ausgabepreis für die 6,7 Millionen neuen Aktien - zehn Prozent des Grundkapitals - sollte auf 17,20 Euro festgelegt werden, wie die Investmentbank JPMorgan den Investoren am Montagabend mitteilte. Sie hatte die Platzierung federführend organisiert.

Die TLG-Papiere werden mit einem geringen Abschlag von 3,5 Prozent zum Xetra-Schlusskurs vom Montag an den Mann gebracht. Das hatte sich angedeutet: Das Orderbuch war Finanzkreisen zufolge bereits nach einer Stunde überzeichnet.

Und Pro Sieben Sat1 steht offenbar kurz vor dem Kauf des österreichischen Senders ATV von Filmhändler Kloiber. "Der Verkauf ist im Zielkorridor. Es gibt nur kleine Hürden zu überwinden", sagte Kloiber dem Handelsblatt.

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