Börse Frankfurt Dax dürfte Talfahrt fortsetzen

Am Aktienmarkt schauen die Akteure nach Hamburg zum G20-Gipfel und in die USA, wo Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden. Der Dax verliert vor dem Start der Präsenzbörse an Boden. Im Fokus: Banken und Autohersteller.

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Die Stadt am Main gilt als wichtigster deutscher Finanzplatz. Quelle: Reuters

Frankfurt Die Ampeln an der Börse bleiben zum Wochenabschluss auf rot. Der Dax wird seine Talfahrt nach Berechnungen von Banken und Brokern am Freitag fortsetzen. Am Donnerstag hatte er 0,6 Prozent auf 12.381,25 Punkte verloren. Vorbörslich notiert das Marktbarometer um 12.350 Punkte.

Mit Spannung warten Börsianer auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Nachmittag. Experten gehen davon aus, dass im Juli in den USA 179.000 neue Stellen geschaffen wurden nach 138.000 im Mai.

Einen Vorgeschmack lieferten bereits am Donnerstag die Auswertungen des privaten Arbeitsvermittlers ADP, demzufolge im Juni überraschend wenig neue Jobs entstanden. Die Daten sind für Investoren wichtig, weil die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihre Geldpolitik unter anderem danach ausrichtet.

Einen Blick werden Börsianer auch auf Nachrichten aus Hamburg werfen. Dort beginnt am Mittag das zweitägige Treffen der 20 Staats- und Regierungschefs. Sie diskutieren vor allem um Handelsabkommen und den Klimaschutz.

An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland ihre Verluste ausgeweitet. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,7 Prozent tiefer mit 21.320 Zählern, während der Nasdaq ein Prozent verlor und der S&P500 0,9 Prozent.

In Tokio gab der Nikkei-Index am Freitag um 0,3 Prozent nach. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,2 Prozent.


Dax-Konzerne im Fokus

Die Deutsche Bank und sieben andere Großbanken haben nach Ansicht von Staatsanwälten seit 2009 "verbotene" Transaktionen im Volumen von mehr als 700 Millionen Dollar im Auftrag von Unternehmen mit Verbindungen nach Nordkorea abgewickelt, wie aus nun veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Aus den Dokumenten geht nicht hervor, ob die Banken wissentlich Sanktionen verletzt haben. Am 22. Mai genehmigte ein Richter in Washington, D.C. Anträge auf Beschlagnahmung. Betroffen sind neben der Deutschen Bank den Gerichtsdokumenten zufolge Bank of America, Bank of New York, Mellon, Citigroup, HSBC, JPMorgan Chase, Standardd Chartered and Wells Fargo.

BMW fordert wegen des von Bosch verschuldeten Produktionsausfalls Schadenersatz von dem Zulieferer. "Die Produktionsunterbrechung hat uns einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag gekostet", sagte BMW-Produktionsvorstand Duesmann dem "Handelsblatt". "Hinzu kommen die Kosten für verspätete Auslieferungen." Ende Mai standen mehrere BMW-Werke still, nachdem Bosch mit der Lieferung von Lenkgetrieben nicht mehr nachkam.

BMW will bei den indirekten Kosten bis 2019 mindestens eine Milliarde Euro einsparen. "Zu oft wird bei uns im Haus nicht zu gleichen Bedingungen gekauft, das müssen wir ändern", sagte BMW-Produktionsvorstand Duesmann dem "Handelsblatt".

Volkswagen: Das US-Justizministerium hat im VW-Abgasskandal Anklage gegen einen ehemaligen Audi-Manager erhoben. Dem Italiener wird vorgeworfen, seine Mitarbeiter angewiesen zu haben, Betrugssoftware zu entwickeln, teilte das Justizministerium in Washington mit.

Adidas-Chef Rorsted verlangt, dass die kriselnde US-Tochter Reebok spätestens in vier Jahren wieder schwarze Zahlen schreibt. "Wir haben einen Turnaround-Plan für die nächsten vier Jahre erstellt, der genau vorsieht, wann Reebok wo stehen muss. Klar ist: Danach muss Reebok profitabel sein und seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten", sagte Rorsted dem "Focus".

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