Börse Frankfurt Dax hält sich über 7.600 Punkten

Die Vorgaben aus Asien sind gut. Doch der Dax rutscht noch ein wenig weiter ab. Die Unsicherheit rund um die Schuldenkrise in Europa nimmt wieder zu. Die Angst vor einem Währungskrieg steigt.

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Ein Börsenhändler in Frankfurt. Am letzten Wochenhandelstag machte der Dax Boden gut. Quelle: dpa

Frankfurt Der Dax verliert vorbörslich weiter, hält sich aber über 7.600 Punkten. Die Vorgaben aus Asien sind gut, aus Amerika dagegen eher negativ. Der deutsche Leitindex war am Montag mit einem Verlust von 0,24 Prozent auf 7.633 Punkte aus dem Handel gegangen. Der Euro legte dagegen kräftig zu und notierte am Abend deutlich über 1,34 Dollar.

Zu Wochenbeginn haben sich die Anleger mit größeren Engagements an Europas Börsen zurückgehalten. Anleihen aus Spanien und Italien gerieten etwas unter Druck, weil Investoren fürchteten, dass die Euro-Sorgenkinder von ihrem Sparkurs abweichen könnten.

Heute begeben Spanien, Italien und die Niederlande Staatsanleihen. Im Ausland veröffentlichen Tomtom, Michelin, die britische Barclays und Reynolds American Zahlen. Das Dax-Mitglied Thyssen-Krupp stellt Ergebnisse vor. Der in die Krise geratene Stahlkonzern gibt seine Zahlen für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres 2012/2013 bekannt.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr war der Konzern vor allem wegen Fehlinvestitionen in neue Stahlwerke in Übersee mit einem Minus von fünf Milliarden Euro tief in die roten Zahlen gestürzt. Bei der Vorlage der Zahlen stehen deswegen vor allem Neuigkeiten zum geplanten Verkauf der beiden Stahlwerke in Brasilien und den USA im Mittelpunkt. Am Freitag hatte der Stahlhersteller zudem angekündigt, mindestens 2000 Stellen im europäischen Stahlgeschäft streichen zu wollen - die meisten davon in Deutschland.

Die Angst vor einem Währungskrieg steigt. Kurz vor einem Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hat das US-Finanzministerium davor gewarnt, die Wechselkurse zu manipulieren. Der Wert von Währungen müsse durch den Markt ermittelt werden, sagte Staatssekretärin Lael Brainard am Montag. Die Gruppe der G20 solle sich zudem dazu bekennen, nicht in einen Abwertungswettbewerb zu treten. Mit der Haushalts- und Geldpolitik sollten Währungen nicht geschwächt werden, um der Exportwirtschaft zu helfen, sagte die Politikerin.

Auch der internationale Bankenverband IIF forderte, die Finanzminister müssten den Märkten deutlich machen, dass die Staaten zusammenarbeiteten und sich nicht in einem "Währungskrieg" befänden. Ohne ein eindeutiges Signal würden die Wechselkurse wahrscheinlich weiter stark schwanken. Die G20-Finanzminister treffen sich am Freitag und Samstag in Moskau.

Angesichts der vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit in den USA hat die Zentralbankerin Janet Yellen die extrem lockere Geldpolitik der Fed verteidigt. Die Notenbank werde sich auch weiter energisch für Wirtschaftswachstum und eine Belebung des Arbeitsmarktes einsetzen, erklärte Yellen am Montag auf einer Veranstaltung der Gewerkschaft AFL-CIO. Sie gilt als eine potenzielle Nachfolgerin von Fed-Chef Ben Bernanke.

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