Börse Frankfurt Dax hält sich über 9700 Punkten

Der Deutsche Aktienindex pendelt vor Börsenstart auf dem Niveau der Vorwoche. Anleger fürchten, dass nach der Rally der Vorwoche nun die Luft raus ist. Heute schauen die Akteure auf den Ifo-Geschäftsklima-Index.

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Der Dax ist zuletzt deutlich gestiegen. Quelle: dpa

Frankfurt Nach dem Gipfelsturm folgt die Pause: Europas Aktienanleger dürften Experten zufolge nach dem kräftigen Kursanstieg erst einmal verschnaufen. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatte die Spekulationen auf weitere Geldspritzen zuletzt angeheizt - damit bescherte er dem Dax ein Wochenplus von gut fünf Prozent auf 9733 Zähler. Vorbörslich pendelte der Dax am Montag weiter auf diesem Niveau.

"Damit ist die Luft erst einmal raus", meint NordLB-Stratege Tobias Basse. "Der Draghi-Effekt ist in den Kursen enthalten. Jetzt könnten in der neuen Woche Gewinne mitgenommen werden." Derzeit herrsche bei den Anlegern ohnehin Orientierungslosigkeit, meinte Otmar Lang, Chef-Volkswirt der Targobank. "Die Faktoren, die die Märkte stützen beziehungsweise belasten, gleichen sich gegenseitig aus."

Beispiel Konjunktur: Während sich die Wirtschaft in den USA robust entwickelt, hinken Europa, Japan und China hinterher. Dort sprächen also weniger die ökonomischen Fakten als die Hoffnung auf Rückendeckung durch die nationalen Notenbanken für steigende Aktienmärkte.

Aus China wurde am Freitag bereits entsprechende Nervennahrung für die Anleger geliefert: Die Notenbank senkte erstmals seit mehr als zwei Jahren den Leitzins. Sie verbilligte den Schlüsselzins überraschend auf 5,6 von zuvor sechs Prozent.

Zum Wochenauftakt steht in Deutschland der Ifo-Geschäftsklima-Index auf der Agenda. Nach sechs Rückgängen in Folge dürfte sich die Stimmung in den Geschäftsetagen kaum noch verschlechtern. Die Experten gehen davon aus, dass der Index nur noch minimal um 0,2 Punkte auf 103,0 Zähler sinkt. Die Konsumlaune in Deutschland dürfte sich aufgehellt haben: Am Donnerstag wird die Gesellschaft GfK Zahlen dazu liefern.

Der chinesische Daimler -Partner BAIC Motor will noch diese Woche grünes Licht für den geplanten Börsengang in Hongkong einholen. Das berichtet die Thomson-Reuters-Tochter IFR am Montag. Mit der Ausgabe neuer Aktien sollen bis zu 1,5 Milliarden Dollar eingenommen werden.


Atomkonzern aus China will an die Börse

Der BAIC-Konzern, an dem Daimler beteiligt ist, könnte demnach das Investoreninteresse ab Anfang nächsten Monats ausloten und am 12. Dezember die Preiszuteilung bestimmen. Die Börse in Hongkong muss dem Geschäft noch grundsätzlich zustimmen. Eine BAIC-Sprecherin wollte sich nicht zu den IFR-Informationen äußern. Laut vorläufigen Dokumenten zu der Transaktion sind unter anderem die Deutsche Bank, HSBC und UBS für die Organisation vorgesehen.

Der chinesische Atomenergie-Konzern CGN Power strebt an die Börse. 8,82 Millionen neue Aktien könnten bei Anlegern platziert und damit umgerechnet bis zu 2,6 Milliarden Euro eingenommen werden, wie aus Dokumenten hervorgeht, die Reuters am Montag einsehen konnte. Der Sprung auf das Börsenparkett ist demnach in Hongkong vorgesehen.

Es wäre eine der größten Aktienemissionen in der Region in diesem Jahr. Den Unterlagen zufolge ist die Preisfestsetzung am 3. Dezember geplant, eine Woche später das Handelsdebüt. Das Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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