Börse Frankfurt Dax hat weitere Gewinne im Visier

Vor dem Start des offiziellen Börsenhandel stehen die Zeichen auf weitere Kursgewinne beim deutschen Leitindex. Zumal sich die Auswirkungen des gescheiterten Putschversuches auf die Finanzmärkte in Grenzen halten.

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Die US-Notenbank dürfte nach Erwartung der meisten Beobachter die Leitzinsen unverändert lassen. Quelle: dpa

Frankfurt Verunsichert der gescheiterte Putschversuch in der Türkei dürfte die Börsianer in der neuen Woche? „Die US-Renditen gehen runter, die türkische Lira gibt nach, der Goldpreis steigt - das ist eine Reaktion wie aus dem Lehrbuch“, sagt Portfolio-Stratege Brian Jacobsen vom Vermögensverwalter Wells Fargo Funds Management noch am Wochenende. „Ich glaube aber nicht, dass die Unruhen auf andere Länder überspringen werden.“ Die Reaktionen der Börsen am Golf, an denen Sonntags gehandelt wird, fielen gemischt aus: Während die Börsen in Saudi-Arabien und Dubai etwas anzogen, ging es in Kuwait und Katar leicht bergab. Doch die Lage hat sich wieder beruhigt: Die türkische Lira am Montag im frühen Handel einen großen Teil der moderaten Verluste bereits wieder erholt, der Goldpreis gab bereits wieder nach.

Und am deutschen Aktienmarkt stehen die Zeichen auf weitere Kursgewinne: Der deutsche Leitindex beendete den Handel am Freitag bei 10.066 Zählern. Vor dem Börsenstart notiert das Börsenbarometer bei 10.100 Punkten - mehr als 30 Zähler mehr gegenüber Freitag.

Angesichts der Sorgen um die Lage in dem Nato-Staat, der lange Grenzen zu Syrien und dem Irak hat, dürften die wirtschaftlichen Folgen eines Brexit drei Wochen nach dem britischen Referendum kaum mehr eine Rolle spielen. „Viele Händler sind der Ansicht, dass vor allem die europäischen Aktien noch einiges Aufwärtspotenzial haben“, sagt Aktienmarkt-Experte Markus Huber vom Brokerhaus City of London. Der Dax gewann in der alten Woche 4,5 Prozent. Von seiner Bestmarke von 12.390,75 Punkten ist er aber noch rund 20 Prozent entfernt. Die US-Indizes Dow Jones und S&P 500 eilten zuletzt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Ob das an der Wall Street so weiter geht, hängt Analysten zufolge von den anstehenden Quartalszahlen ab: In den USA öffnen unter anderem die Großbanken Bank of America (Montag), Goldman Sachs (Dienstag), Morgan Stanley und American Express (jeweils Mittwoch) ihre Bücher.

Martin Weale von der Bank of England spricht am Montagvormittag in London über die Auswirkungen des Brexits auf die Geldpolitik. Er stimmt im Geldpolitikausschuss der Bank of England mit über den Leitzins des Landes ab. Die Zentralbank hatte vergangene Woche den wichtigsten Zinssatz unverändert bei 0,5 Prozent belassen.

Und die Notenbanken der Euro-Zone veröffentlichen erstmals, welche Firmenanleihen sie gekauft haben. Das entsprechende Kaufprogramm läuft seit Anfang Juni. Marktteilnehmer hatten berichtet, dass unter anderem Papiere des Bierbrauers Anheuser Busch Inbev und des Energieversorgers RWE dazugehörten.

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