Börse Frankfurt Dax in Lauerstellung

Kann der Dax an bessere Tage anknüpfen? Gestern schaffte der Leitindex nach einigen verlustreichen Monaten wieder ein moderates Plus. Von einer Trendwende kann aber keine Rede sein.

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Dax-Chart in Frankfurt: Nach der Blitz-Rally zeigt sich der Dax am Freitagmittag kraftlos. Quelle: dpa

Die Geldpolitik gibt an den Börsen den Ton an. In der Euro-Zone zieht die Gefahr einer Deflation auf, die die Europäischen Zentralbank mit allen Mitteln zu verhindern sucht. Gestern wurde bekannt, dass die Inflation im Euroraum im September auf 0,3 Prozent fiel. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2009. Die Inflationsrate entfernte sich damit noch weiter vom Zielwert der EZB von knapp zwei Prozent.

Angesichts schwacher Wirtschaftsaussichten und der niedrigen Inflation dürften die Währungshüter die Geldschleusen offen halten, sagte Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Am Nachmittag schürten zudem schwache Konjunkturdaten aus den USA Hoffnungen, dass die Notenbank Fed den Leitzins eher später als früher wieder anhebt.

Days sind eigentlich gute Nachrichten für Anleger. Nach drei Verlusttagen in Folge stieg der Dax gestern um 0,55 Prozent auf 9474,30 Punkte. In den vergangenen sieben Handelstagen war er in der Spitze um fast fünfeinhalb Prozent abgesackt. Am Ende wies die Monatsbilanz doch noch ein Mini-Plus von 0,04 Prozent aus. Das dritte Quartal aber schloss das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit einem Minus von 3,65 Prozent ab.

Das Abrutschen des Euro nahm nochmals Fahrt auf. Zum US-Dollar sackte die Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren ab. „Die Aussicht auf eine lange Phase niedriger Zinsen in der Eurozone und weitere Liquiditätsspritzen der EZB sorgen andererseits für steigende Kurse im Dax“, sagte Analyst Niall Delventhal von DailyFX. Aktuell notiert der Euro bei 1,2616 US-Dollar.

In den USA ging es nach Handelsschluss in Europa nach unten: Der Dow Jones fiel um 0,2 Prozent, Nasdaq und S&P -Index gaben um 0,3 Prozent nach. Für Verluste sorgten unerwartet schwache Konjunkturdaten und die anhaltenden Proteste in Hongkong. Der Nikkei verlor 0,2 Prozent. Die Börsen in China bleiben wegen des Nationalfeiertages geschlossen.

Hoch her geht es am Mittwoch auf dem Frankfurter Parkett: Der Mode-Onlinehändler Zalando geht an die Börse. Börsianer rechnen mit einem Höhenflug der Aktien, deren Ausgabepreis trotz des großen Interesses der Anleger mit 21,50 Euro einen Euro unter dem möglichen Maximalpreis liegt.

Heute werden wieder wichtige Daten erwartet. Aus der Euro-Zone kommt der Einkaufsmanager für den September und die neuesten BIP-Zahlen. In den USA wird der ADP-Arbeitsmarktbericht für September veröffentlicht. Außerhalb der Landwirtschaft wird in den USA für den September ein Beschäftigungszuwachs von bis zu 225.000 Stellen erwartet. Die Zahlen geben Aufschluss darüber, wie die Federal Reserve ihre Geldpolitik künftig handhaben wird.

Neben den Arbeitsmarktdaten erwarten die Anleger außerdem den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Laut Experten dürfte der Index im Bereich zwischen 58 und 60 Stellen liegen.

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