Börse Frankfurt Dax kämpft mit der Marke von 7.900 Punkten

Der deutsche Leitindex fällt gegenüber dem Handel am Dienstag etwas zurück. Anleger hoffen, dass die europäische Zentralbank heute die Zinsen senkt. Doch das ist nicht ausgemacht.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Zwei kleine Plastikbullen, Symbol für eine gute Börsenentwicklung, stehen in der Börse in Frankfurt vor der großen Anzeigetafel. Quelle: dpa

Frankfurt Gesprächsthema Nummer eins an der Börse sind heute die Zinsen. Viele Anleger setzen darauf, dass die Europäische Zentralbank die Geldpolitik noch einmal etwas lockert. Dementsprechend war der Leitindex Dax am Dienstag um 0,51 Prozent auf 7913 Zähler gestiegen.

Doch der Optimismus der Akteure hält sich am Morgen noch in Grenzen. Der Dax fällt gegenüber dem Dienstag etwas zurück und pendelt um die Marke von 7.900 Punkten.

Die meisten Fachleute erwarten zwar, dass der EZB-Rat den Schlüsselsatz für die Versorgung der Banken mit Liquidität um einen viertel Prozentpunkt auf 0,5 Prozent senken wird. Die große Mehrheit der Experten glaubt jedoch nicht, dass eine Zinssenkung Wirkung haben wird. Deutsche Banken und Versicherer warnten sogar am Mittwoch vor den negativen Folgen einer Zinssenkung.

Wegen der recht niedrigen Teuerung - zuletzt lag die Inflationsrate nur noch bei 1,2 Prozent - hat die EZB freie Hand und könnte ohne Gefahren für die Preisstabilität die Zinsen senken. Die Notenbanker sehen bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent stabile Preise als gegeben an. Der EZB-Rat trifft sich in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. EZB-Präsident Mario Draghi wir die Gründe für den Beschluss am frühen Nachmittag vor der Presse erläutern.

Die US-Notenbank hält geldpolitisch Kurs, das heißt, die Geldschleusen sind nach wie vor weit offen. Wie die Federal Reserve am Mittwoch mitteilte, bleibt der Leitzins für die größte Volkswirtschaft der Welt erwartungsgemäß bei 0 bis 0,25 Prozent. Auch die Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur gehen in unvermindertem Tempo weiter.

Die Notenbank kauft Monat für Monat für 85 Milliarden Dollar Staats- und Immobilienpapiere. Mit dem so geschaffenen Geld will sie die Wirtschaft ankurbeln. Die Währungshüter hoffen, dass die Arbeitslosigkeit sinkt. Geldpolitisch vom Gas gehen wollen Fed-Chef Ben Bernanke und die meisten anderen Top-Notenbanker der USA erst dann, wenn die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen ist.

Allerdings dürfte dies noch eine ganze Weile dauern, wie sich erst am Mittwoch kurz vor dem Zinsentscheid zeigte. So stellte die US-Privatwirtschaft dem Arbeitsvermittler ADP zufolge im April nur 119.000 neue Mitarbeiter ein, so wenige wie seit sieben Monaten nicht mehr. Experten fürchten nun, dass auch der für Freitag erwartete offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung schwächer ausfällt als erwartet.

Dementsprechend negativ reagierten die Aktienmärkte in Amerika. Neben den Konjunkturdaten belastete auch die Furcht, dass die chinesische Industrie etwas an Schwung verlieren könnte. Zusätzlich verdarben schwache Geschäftszahlen des US-Pharmakonzerns Merck sowie von MasterCard die Stimmung. Die erwartete Entscheidung der US-Notenbank, an ihrer Geldpolitik unverändert festzuhalten, konnte die trübe Stimmung nicht aufhellen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%