Börse Frankfurt Dax klettert über 9500 Punkte

Die Aktienmärkte erholen sich weiter. Vorbörslich ist der Dax im Plus. Allerdings bleiben die Akteure vorsichtig. Die Politik diskutiert in Brüssel, wie und wann sich die Briten aus der Europäischen Union verabschieden.

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Die Nachwehen des Brexit-Schocks trüben die Stimmung an der Börse. Quelle: dpa

Frankfurt Nach dem Brexit-Schock sind am Dienstag die Käufer an die Aktienmärkte zurückgekehrt. Schnäppchenjäger deckten sich vor allem mit Banktiteln ein, die an den vergangenen beiden Handelstagen massiv verloren hatten. Börsianer gingen aber nicht davon aus, dass die Erholung mehr als ein Strohfeuer ist. Demzufolge wird die Unsicherheit über Zeitpunkt und Umstände des britischen Ausstiegs aus der EU die Stimmung weiter belasten.

"Ich glaube, das ist eine kurzlebige Rally", sagte Portfoliomanager Paul Nolte vom Vermögensverwalter Kingsview Asset Management. "Es gibt eine Menge Fragen zum Brexit, die noch nicht beantwortet sind, und die Märkte werden darauf reagieren."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 1,6 Prozent fester mit 17.409 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 1,8 Prozent auf 2036 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 2,1 Prozent auf 4691 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 1,9 Prozent im Plus auf 9447 Punkten.

Am Mittwoch setzte sich der positive Trend vorbörslich am deutschen Aktienmarkt fort. Der Dax sprang über die Marke von 9500 Punkten und hat bereits 9600 Zähler wieder im Blick. Dennoch unken Händler: Der Dax könnte unter die 9000er Marke fallen und so das im Februar im Sog der Turbulenzen am Ölmarkt aufgestellte Jahrestief von 8699,29 Zählern ins Visier nehmen.

Nach dem Brexit-Referendum tagen die EU-Staats- und Regierungschefs heute beim EU-Gipfel erstmals ohne Großbritannien (09.00 Uhr). Sie wollen dabei über das Austrittsverfahren sowie "politische und praktische Auswirkungen" des Brexit sprechen. Zudem wollen sie eine Diskussion "über die Zukunft der Europäischen Union mit 27 Mitgliedstaaten beginnen".

Die Briten hatten am Donnerstag bei einer Volksabstimmung überraschend mit knapp 52 Prozent für den Austritt aus der EU gestimmt. Am ersten Gipfeltag hatten die Staats- und Regierungschef gestern der Londoner Regierung bis September Zeit gegeben, um den Austritt offiziell zu erklären. Erst danach beginnen auf zwei Jahre angelegte Verhandlungen über das Ausscheiden aus der EU.

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