Börse Frankfurt Dax knabbert an der Marke von 8.300 Punkten

Der deutsche Leitindex hat sich ausgeruht und ist nun für die nächste Klettertour bereit. Vorbörslich liegt der Dax an der Marke von 8.300 Punkten. Viele Unternehmen berichten heute.

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Der Dax am Montag. Quelle: Reuters

Frankfurt Der Dax ist bereit für die nächste Rekordjagd. Vorbörslich liegt das deutsche Marktbarometer schon wieder bei 8.300 Punkten. Nachdem er am Montag auf 8.217 Zähler gefallen war, rettete er sich zum Handelsschluss mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent auf 8.279 Punkte. Gestützt wurden die Märkte am Nachmittag von Einzelhandelsdaten aus den USA: Dort stiegen die Umsätze im April um 0,1 Prozent, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten.

Auch an anderen großen Börsen ging es zuletzt etwas ruhiger zu. Der Nikkei-Index in Japan setzte seine Rally am Dienstag im Schneckentempo fort und verbuchte nur minimale Gewinne. Auch die US-Börsen haben zu Beginn der neuen Woche einen Gang zurückgeschaltet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab bis zum Schluss um 0,2 Prozent auf 15.092 Punkte nach.

Im Blickpunkt steht heute der weltgrößte Internet-Versandhändler Amazon. Erstmals wird in Deutschland gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten der beiden Amazon-Standorte in Bad Hersfeld und Leipzig zu einer Arbeitsniederlegung auf. Der Streik soll mit der Frühschicht um 6.00 Uhr beziehungsweise 6.30 Uhr beginnen.

Die Geschäftsführung von Amazon lehnt nach Angaben von Verdi bisher die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab. Die Gewerkschaft fordert die Anwendung tariflicher Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich seien. Bei Urabstimmungen hatten sich über 97 Prozent der Mitglieder für Streiks zur Durchsetzung der Tarifbindung ausgesprochen. In Bad Hersfeld arbeiten laut Verdi 3.300 Beschäftigte und in Leipzig etwa 2.000.

Wie es um die Konjunktur in der Euro-Zone bestellt ist, dürfte heute neue Daten zur Entwicklung der Industrieproduktion zeigen. Experten gehen davon aus, dass der Wirtschaftszweig im Mai 2,2 Prozent weniger erzeugt hat als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Im April hatte der Rückgang der Industrieproduktion sogar bei 3,1 Prozent gelegen.

Die EU-Finanzminister debattieren heute in Brüssel über einen schärferen Kurs gegen die grenzüberschreitende Steuerflucht. Eine Einigung auf die seit Jahren geplante des Zinssteuergesetzes wird es aber voraussichtlich nicht geben, da Luxemburg noch Einwände hat.


Viele Unternehmen berichten

Zahlen legen heute eine ganze Reihe von Unternehmen vor. Der Bau- und Industrie-Dienstleister Bilfinger hat Analysten zufolge im Auftaktquartal des Jahres kräftig Gewinn eingebüßt. Im Schnitt rechnen die Experten damit, dass der Überschuss des Mannheimer Konzerns binnen Jahresfrist um drei Viertel auf 24,4 Millionen Euro eingebrochen ist.
Das Medizintechnik-Unternehmen Carl Zeiss Meditec, der heute Zahlen für sein zweites Geschäftsquartal (Januar bis März) vorlegt, hat Analystenschätzungen zufolge weniger verdient. Die Experten erwarten einen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) um gut ein Prozent auf 32,4 Millionen Euro.
Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck ist Analysten zufolge dagegen mit einem Gewinnzuwachs in das Jahr gestartet. Im Schnitt rechnen die Experten damit, dass das Darmstädter Traditionsunternehmen im ersten Quartal seinen um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 16,8 Prozent auf 787 Millionen Euro erhöht hat.

Das brummende Geschäft mit zivilen Airbus-Flugzeugen hat dem Luftfahrtkonzern EADS im ersten Quartal Analystenschätzungen zufolge einen Schub verliehen. Der Gewinn hat sich demnach binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt.

Pumas französischer Mehrheitseigentümer PPR hatte bereits bekanntgegeben, dass der Umsatz der Franken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,8 Prozent auf 782 Millionen Euro zurückgegangen ist. Analysten erwarten, dass darüber hinaus auch das operative Ergebnis und der Nettogewinn gesunken sind.

Die Deutsche Post hat nach Einschätzung von Experten im ersten Quartal unter dem Strich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Von Reuters befragte Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn nach Anteilen Dritter von 447 Millionen Euro - ein Rückgang um rund 16 Prozent.

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