Börse Frankfurt Dax kommt aus der Defensive

Nach den guten Zahlen von Alcoa sowie hoffnungsfroh stimmenden Protokollen der letzten Fed-Sitzung, läuft es gerade gut an der Wall Street. Das dürfte dem Dax heute einen Impuls nach oben geben. Obwohl der Abwärtstrend noch intakt ist.

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Tiefstand beim Dax: Zum Handelsschluss am Mittwoch rutschte der Leidindex unter die 9000 Punkte. Quelle: Reuters

Frankfurt Am Mittwoch ging am deutschen Aktienmarkt die Angst um. Trübe Konjunkturaussichten waren der Grund, eine deutsche Wirtschaft, die nach den jüngsten Herbstgutachten weniger wachsen will als erhofft. Um 0,8 Prozentpunkte korrigierten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen für 2015 nach unten – auf noch 1,2 Prozent. Dazu kommen die Krisen im Nahen Osten, in der Ukraine, die sich langsam aber sicher zuspitzen. „Der Abwärtstrend ist kristallklar, das Potenzial reicht bis an die 8.900-Punkte-Marke“, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar in einem Kommentar.

Die vorbörsliche Handelsaktivität können Anleger zum Beispiel auf der Seite des Brokers IG Markets nachsehen. Auch in der zweiten Reihe zeigte der Trend am Mittwoch abwärts: Der MDax notierte 1,1 Prozent niedriger bei 15.377 Zählern, der TecDax sogar 1,8 Prozent geringer bei 1.182 Punkten. Positive Signale kommen indes aus den USA.

Die Hoffnung auf eine spätere Zinswende in den Verenigten Staaten hatte der Wall Street am Mittwoch zu deutlichen Gewinnen verholfen. Die während der Handelszeit veröffentlichen Protokolle der US-Notenbank zeigten, dass die Fed den Zeitpunkt für eine Straffung der ultralockeren Geldpolitik vordringlich von der Konjunkturlage abhängig machen will. Unter Händlern setzte sich darauf hin die Ansicht durch, dass dies erst im dritten und nicht im zweiten Quartal kommenden Jahres zu erwarten sei.
Der Dow-Jones-Index schloss bei 16.994 Punkten 1,6 Prozent im Plus. Der breiter gefasste S&P-500 ging mit 1968 Zählern 1,75 Prozent höher aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq gewann 1,9 Prozent und schloss bei 4,468 Punkten. In Frankfurt war der Dax mit 8995 Punkten und damit einem Minus von einem Prozent aus dem Handel gegangen.

Vor Beginn der Berichtssaison hatten sich Investoren noch besorgt gezeigt, dass die Quartalszahlen weniger gut ausfallen könnten als erwartet. Der den US-Quartalsreigen eröffnende Aluminiumkonzern Alcoa überraschte nach US-Börsenschluss die Anleger positiv. Das vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg um sieben Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar (4,9 Mrd Euro) für das dritte Quartal.

Anleger warten am Donnerstag auf die nächste Konjunkturprognose – nach den Instituten ist jetzt die Bundesregierung mit ihren Gutachten dran. In Washington treffen die G-20-Finanzminister und -Notenbankgouverneure für zwei Tage zusammen.

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