Börse Frankfurt Dax nimmt die 9700 Punkte ins Visier

Nach einer kurzen Durststrecke befindet sich der Dax wieder im Aufwind. Die Hoffnung auf neue EZB-Geldspritzen sorgte bei Anlegern für Kauflaune. Zusätzlichen Schwung erhoffen sich Börsianer heute aus den USA.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Blick in den Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse. Quelle: dpa

Frankfurt Neue Konjunktursorgen machen den Dax-Anlegern zurzeit zu schaffen. Am Mittwoch sorgte ein überraschend schwacher Ifo-Index für Ernüchterung auf dem Frankfurter Parkett. Trotzdem ging der Dax am Ende mit einem Gewinn von 0,7 Prozent auf 9.661 Punkte aus dem Handel. Der Grund: Durch die schlechte Stimmung in den deutschen Unternehmen hoffen viele Börsianer jetzt auf weitere EZB-Geldspritzen für die schwächelnde Konjunktur.

Die jüngsten Ifo-Daten erhöhten den Druck auf die Verantwortlichen, sich des Themas Konjunkturschwäche anzunehmen, betonte Rabobank-Anlagestratege Lyn Graham-Taylor. Am Donnerstag weisen die vorbörslichen Indikatoren des Brokers IG Markets darauf hin, dass der Dax die 9.700-Punkte-Marke wieder anpeilt. Vor Handelsstart erreicht der Leitindex bereits 9.677 Punkte.

Auch an der Wall Street sorgten die jüngsten EZB-Spekulationen für Auftrieb. Starke Daten vom Immobilienmarkt kamen hinzu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,9 Prozent höher aus dem Handel auf 17.210 Punkten, nachdem er in der Sitzung zwischen rund 17.034 und 17.227 Stellen gependelt war. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 0,8 Prozent auf 1998 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ein Prozent auf 4555 Stellen. Einzig dem Euro taten die neuen Spekulationen weniger gut. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung unter der 1,28-Dollar-Marke bei 1,2785 Dollar.

Nach den guten Vorgaben aus den USA hat auch die japanische Börse am Donnerstag deutlich im Plus gelegen. Der Tokioter Leitindex Nikkei kletterte um 1,1 Prozent auf 16.336 Punkte und lag damit in der Nähe seines zuletzt erzielten Sieben-Jahres-Hochs.

Im Fokus dürften heute vor allem eine Reihe von wichtigen US-Konjunkturdaten stehen. Am frühen Nachmittag werden zunächst die neuen Zahlen zu den US-amerikanischen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Erwartet werden 300.000 bis 310.000 neue Erstanträge nach zuvor 280.000.

Gleichzeitig blicken die Anleger auf neue Zahlen zu den US-Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter. Erwartet wird ein Rückgang im Bereich von 16,3 bis 18,5 Prozent nach einem Anstieg von 22,6 Prozent im Monat zuvor.

Im Anschluss könnte die Veröffentlichung des wöchentlichen Erdgasberichts für zusätzliche Bewegung an den Märkten sorgen. Zuletzt waren die Bestände um 90 Bcf gestiegen. Die EU-Wettbewerbsminister treffen sich am Donnerstag in Brüssel und diskutieren unter anderem über die industrielle Wettbewerbsfähigkeit der EU-Staaten. In Litauens Hauptstadt Vilnius hält EZB-Chef Mario Draghi eine Konferenz zur Euro-Einführung ab.


© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%