Börse Frankfurt Dax-Rally macht Pause

Der deutsche Leitindex dürfte mit Verlusten starten. In den USA hatten die Börsen noch zugelegt. Schlechte Nachrichten kommen aus China. In der EZB regt sich Widerstand gegen weitere Hilfsmaßnahmen.

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Frankfurt Nach den Kursgewinnen der beiden vorangegangenen Tage wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Mittwoch schwächer starten. Am Dienstag hatte er 1,2 Prozent höher bei 8480,87 Punkten geschlossen.

An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland ins Plus gedreht. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,7 Prozent höher, während der Nasdaq 0,9 Prozent gewann. Der S&P500 stieg um 0,6 Prozent.

Zum Auftakt der verkürzten Handelswoche gab den US-Börsen nicht nur das weiter üppig fließende Geld der Notenbanken Auftrieb, sondern auch überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA. Dort kletterte das Barometer für das Verbrauchervertrauen im Mai auf den höchsten Wert seit mehr als fünf Jahren. Die Zentralbanken gäben dem Markt zu verstehen "nehmt das Risiko nicht raus, wir sind da, um zu unterstützen", sagte Analyst Andrew Slimmon von Morgan Stanley Smith Barney. "Im Moment sind gute Nachrichten gut für den Markt und schlechte sind es auch."

Bestätigt sahen sich die Anleger durch jüngste Äußerungen von EZB-Direktor Jörg Asmussen und eines Mitglieds des geldpolitischen Rates der Bank von Japan. Vergangene Woche noch waren Sorgen aufgekommen, dass die US-Notenbank (Fed) ihre Konjunkturhilfen früher zurückfahren könnte als erwartet.

Im Direktorium der EZB wächst einem Bericht der "Welt" zufolge allerdings der Widerstand gegen weitere Hilfsmaßnahmen für die Krisenländer der Euro-Zone. Nachdem sich erst kürzlich Direktoriumsmitglied Asmussen gegen die jüngste Zinssenkung der EZB ausgesprochen hat, gehe nun offenbar auch Mersch weiter auf Distanz, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Notenbankkreise. Der Luxemburger lehne neue unkonventionelle Maßnahmen der EZB jenseits der klassischen Zinspolitik ab.

In Tokio zog der Nikkei-Index am Mittwoch um 0,9 Prozent auf 14.440 Zähler an. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,4 Prozent auf 2332 Punkte.

Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsprognose für China leicht gesenkt. Im laufenden Jahr werde nur noch mit einem Plus der Wirtschaftsleistung um 7,75 Prozent gerechnet, teilte der Fonds am Mittwoch mit und begründete diesen Schritt mit der schwachen Weltwirtschaft und der dadurch schwierigen Exportsituation. Bisher hatte der IWF ein BIP von 8,00 Prozent in Aussicht gestellt.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verliert seit längerem an Schwung. "Chinas Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen", sagte IWF-Direktor David Lipton. Vor allem die Kreditvergabe müsse überwacht werden, um die Inflation nicht anzuheizen.

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