Börse Frankfurt Dax rauscht runter

Der deutsche Leitindex lässt sich von der Talfahrt in Fernost anstecken. Vorbörslich liegen die Kurse nur noch bei 8.400 Punkten. Das liegt deutlich unter den Rekorden vom Mittwoch.

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Hochstimmung an der Börse. Die Bullen haben weiterhin das Sagen – Ben Bernanke sei Dank. Quelle: dpa

Frankfurt Der Dax bricht vorbörslich ein. Der Leitindex notiert nur noch bei 8.420 Punkten. Das sind rund 140 Punkte weniger als das Allzeithoch, das noch am Mittwoch erreicht worden war.

Für diese Rekordjagd hatte kurzzeitig Ben Bernanke gesorgt. Im US-Kongress deutete der Notenbankchef an, dass er die konjunkturstimulierenden Maßnahmen fortsetzen werde. Die Anleger, die bis dahin kaum in Erscheinung traten, verließen ihre Deckung und kauften kräftig Aktien nach. Der Dax schoss in der Spitze rund 0,9 Prozent ins Plus auf 8.558 Punkte. Gegen Handelsende beruhigte sich die Lage dann ein wenig. Am Ende schloss der Deutsche Aktienindex rund 0,7 Prozent fester auf 8.531 Zähler.

Die US-Börsen legten dagegen am Mittwoch eine richtige Achterbahnfahrt hin. Nach einem Höhenflug im Verlauf setzten im späten Geschäft Verkäufe ein. Auslöser war die Veröffentlichung des Zinsprotokolls der US-Notenbank. Daraus ging hervor, dass einige Fed-Mitglieder das Bond-Aufkaufprogramm schon ab Juni zurückfahren wollen, wenn sich das Wachstum der US-Wirtschaft nachhaltig gebessert habe. Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten schloss 0,5 Prozent tiefer auf 15.307 Punkten.

Richtig nach unten ging es dagegen in Tokio. Im späten Geschäft setzten hier ebenfalls massive Gewinnmitnahmen ein. Binnen Minuten brachen die Kurse weg. Im späten Geschäft lag der Nikkei-Index noch 2,7 Prozent im Minus, zeitweise waren es deutlich mehr als drei Prozent.

Heute steht die Aktie der Deutschen Bank im Blickpunkt. Auf der Hauptversammlung von Deutschlands größter Bank dürften sich die Anteilseigner für die Erneuerung des Geldhauses interessieren. Schließlich müssen zahlreiche Skandale aufgearbeitet werden - von fragwürdigen Hypothekengeschäften in den USA, Umsatzsteuerbetrug beim Handel mit CO2-Zertifikaten bis zur Manipulation des Referenzzinses Libor.

Das Statistische Bundesamt gibt heute neue Zahlen zur Entwicklung des Luftverkehrs im ersten Quartal bekannt. Experten gehen davon aus, dass die Branche weiter unter Druck steht. Stefan Schulte, Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, erwartet für die nächsten Jahre jedenfalls keinen Aufwind für die krisengeplagten europäischen Fluggesellschaften.

Die Lanxess-Aktionäre dürften sich heute vor allem für die wesentlich trübere Entwicklung in der Gegenwart interessieren. Das Geschäft ist deutlich schwieriger geworden. Im ersten Quartal 2013 musste der Leverkusener Konzern den heftigsten Ertragsrückgang unter den großen europäischen Chemiekonzernen verkraften.

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