Börse Frankfurt Dax-Talfahrt setzt sich fort

Noch vor einer Woche sprachen die Anleger über die Marke von 10.000 Punkten. Die ist jetzt in weite Ferne gerückt. Der Dax nähert sich eher der 9.000 an. Die Anleger haben es mit zweierlei Sorgen zu tun.

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Banger Blick auf den Monitor: Es geht abwärts für den Dax. Quelle: dpa

Frankfurt Zum Start in die neue Woche dürfte der Dax nach ersten Indikationen auf 9.240 Punkte fallen. Damit setzt sich die Talfahrt nahtlos fort. Unter dem Strich hatte der deutsche Leitindex in der vergangenen Woche mehr als 400 Punkte oder fast vier Prozent verloren – der größte Wochenverlust seit Juni vergangenen Jahres. Am Freitag war er bei 9.315 Punkten aus dem Handel gegangen.

Die US-Börsen hatten am Freitag - aufgeschreckt von enttäuschenden Geschäftszahlen der US-Großbank JPMorgan - ebenfalls deutliche Verluste verbucht. Mit Spannung werden nun die Quartalszahlen der US-Banken Citigroup (Montag), Bank of America (Mittwoch) und Goldman Sachs (Donnerstag) erwartet. Der Nikkei in Tokio fiel zeitweise auf ein Sechsmonatstief, erholte sich aber wieder und pendelte um den Schlusskurs vom Freitag.

Zwei Sorgen treiben die Anleger um: Zum einen befürchten sie, dass sich die Gewinnaussichten der Unternehmen verschlechtern und damit die Gefahr einer Korrektur wächst. Zum anderen droht die Lage in der Ukraine erneut zu eskalieren. Die Regierung in Kiew hat den pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine ein Ultimatum gestellt. Sie gab ihnen bis Montagfrüh (08.00 Uhr MESZ) Zeit, ihre Waffen abzugeben und die besetzten Gebäude zu verlassen. Anderenfalls müssten sie mit einem großangelegten "Anti-Terror-Einsatz" rechnen, an dem sich auch das Militär beteiligen werde, drohte Übergangspräsident Turtschinow. Notenbankchef Kubiw warnte, eine weitere Eskalation durch Russland könne die Wirtschaftskraft der Ukraine erheblich schwächen. Zugleich versicherte er, das Land habe genügend Reserven, um seine internationalen Zahlungsverpflichtungen einzuhalten.

Die Allianz will angesichts niedriger Zinsen verstärkt Aktien kaufen. "Weil die Kurse steigen, funktioniert der Ausbau schon automatisch. Aber das reicht uns nicht", sagte Allianz-Chef Diekmann im "Tagesspiegel". "Wir haben derzeit Kapitalanlagen von mehr als 500 Milliarden Euro. Wenn wir von einem Ausbau sprechen, dann geht es um ein Prozent, also fünf Milliarden Euro". Wenn man die Geschäfte hedgt, seien es vielleicht zehn Milliarden Euro.

Der anhaltende Preisdruck, niedrige Zinsen und eine schärfere Regulierung werden nach Einschätzung der Münchener Rück vor allem kleinere Rückversicherer wohl zu Zusammenschlüssen zwingen. "Der Druck, zu fusionieren, nimmt tendenziell zu", sagte Finanzchef Schneider der "Börsenzeitung". "Womöglich wird sich unter den kleineren Anbietern wie etwa einigen Bermuda-Rückversicherern ein Konsolidierungsdruck ergeben." Unter den ganz großen Rückversicherern erwartet Schneider aber keine Zusammenschlüsse.

Symrise will die Diana-Gruppe, einen führenden französischen Produzenten von Lebensmittel-Zusatzstoffen, übernehmen. Symrise gab am Samstag nach eigenen Angaben ein bindendes Angebot zum Erwerb sämtlicher Aktien der Kerisper S.A.S. ab, die Holdinggesellschaft der Diana-Gruppe. Symrise würde demnach annähernd 1,3 Milliarden Euro in die Transaktion investieren und habe sich dafür eine Brückenfinanzierung gesichert.

Glencore hat seine Kupfermine Las Bambas in Peru für etwa 5,85 Milliarden Dollar in bar an ein chinesisches Konsortium verkauft. Glencore stimmte dem Geschäft zu, um von der Regierung in Peking grünes Licht für die 35 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Bergbaukonzerns Xstrata zu bekommen.

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