Börse Frankfurt Dax verarbeitet seine Verluste

Das Marktbarometer am deutschen Aktienmarkt liegt vor Beginn des Präsenzhandels kaum verändert. Die Akteure schauen heute auf weitere Ergebnisse von großen Konzernen.

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Der Dax schloss am Montag erneut mit Verlusten.

Frankfurt Der Dax hält sich vorbörslich leicht über dem Schlussniveau des Vortages. Am Montag war der deutsche Leitindex um 0,46 Prozent schwächer bei 9349,22 Punkten aus dem Handel gegangen. Damit hatte er aber immerhin klar über seinem Tagestief bei 9310 Punkten geschlossen. In der vergangenen Woche hatte er gut dreieinhalb Prozent eingebüßt.

Belastet von enttäuschenden Konjunkturdaten hatten die US-Aktienbörsen am Montag ihre Talfahrt fortgesetzt. Der Immobilienmarkt in den USA erhielt Ende 2013 einen Dämpfer. Der Eigenheimabsatz sank im Dezember stärker als erwartet. Die Zahl der verkauften Neubauten ging im Vergleich zum November um sieben Prozent auf eine Jahresrate von 414.000 Einheiten zurück.

Zudem blieb die Nervosität vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank Fed in dieser Woche hoch. Händler verwiesen auf Sorgen über die möglichen Folgen einer Straffung der US-Geldpolitik für Schwellenländer und damit die Weltwirtschaft. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent tiefer auf 15.837 Punkten.

In Frankreich, Italien und den USA wird das Januar-Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Außerdem werden in den USA die Auftragseingänge für Dezember publiziert. Es beginnt die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Eine Reihe von Firmen legen Zahlen vor, darunter Siemens und Morphosys, im Ausland Dupont, Philips, Yahoo, Ford, Lexmark, AT&T, Pfizer, Comcast und Amgen.

Siemens-Chef Joe Kaeser tritt bei der Siemens-Hauptversammlung  heute erstmals als Vorstandschef vor die Aktionäre. Die Quartalszahlen, die er heute vorlegt, dürften zeigen, dass er noch viel Arbeit vor sich hat. Zwar ist der Gewinn im ersten Quartal gestiegen – allerdings  vor allem deshalb, weil Sonderlasten weggefallen sind. Während Kaeser derzeit fest im Sattel sitzt, hat Aufsichtsratschef Cromme einen schweren Gang vor sich. Mächtige Anteilseigner fordern seinen Rückzug.

Die rund 550.000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie können mit realen Einkommenssteigerungen rechnen. "Das wird mehr sein als der Inflationsausgleich", sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hans-Carsten Hansen, der Zeitung "Rheinpfalz" zur möglichen Höhe des Tarifabschlusses. Zugleich betonte Hansen, dass aber "weit weniger" als die von der Gewerkschaft IG BCE geforderte Lohnerhöhung von 5,5 Prozent herauskommen müsse.


Ein Absatzrekord ist zu wenig

Apple hat mit seinem iPhone-Absatz und dem Umsatzausblick auf das laufende Quartal die Börse enttäuscht. Der Samsung-Konkurrent gab am Montag nach Börsenschluss bekannt, im ersten Quartal zwar mit 51 Millionen iPhones einen Absatzrekord erzielt zu haben. Analysten hatten jedoch erwartet, dass Apple im wichtigen Weihnachtsgeschäft die Marke von 55 Millionen knacken würde. Die Aktie verlor nachbörslich sechs Prozent.

Nach Börsenschluss berichtet AT&T seine Ergebnisse. Die größte Spannung ist schon raus, am Montag blies der zweitgrößte US-Mobilfunkanbieter die Übernahme des  britischen Konkurrenten Vodafone ab. Jetzt schauen Analysten auf den Heimatmarkt von AT&T: Verliert das Unternehmen Kunden an Herausforderer T-Mobile USA?

Tag der Wahrheit auch für Yahoo-Chefin Marissa Mayer: Heute nach Börsenschluss in New York legt der Internetkonzern Quartalszahlen vor und Analysten erwarten zum elften Mal in Folge ein Umsatzminus. Im Analystengespräch wird Mayer vor allem erklären müssen, warum sie ihren COO Henrique de Castro gefeuert hat, den sie selbst 2012 beim Rivalen Google abgeworben hatte.

Die Gewinnwarnung von Ford vor einem Monat schockte die Börsianer. Jetzt wollen Analysten Details wissen: Warum gibt der zweitgrößte US-Autokonzern mehr Geld als geplant aus? Möglicher Grund: Die Produktionsumstellung des Pickup und Kassenschlagers F-150, der ab 2015 größtenteils statt aus Aluminium gebaut wird. Ein mutiger  Schritt, der sich vermutlich in einigen Jahren auszahlen wird.

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