Börse Frankfurt Der Dax hängt vor 7.600 Punkten

Nervosität und Verkaufswille sind gestiegen. Es geht die Angst um, dass die Stimmung an den Aktienmärkten kippt. Heute schauen die Anleger vor allem auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank.

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Der Dax zeigte sich am Dienstag wieder etwas erholt. Quelle: dpa

Düsseldorf/Frankfurt Der Dax verdaut seine Verluste. Vorbörslich pendelt er vor der Marke von 7.600 Punkten und kommt nicht voran. Am Mittwoch hatten Anleger Aktien im großen Stil verkauft. Das bescherte dem Dax damit ein Minus von 1,1 Prozent auf 7.581 Punkte.

Besser lief es dagegen an der Wall Street. In Japan dominierten nach der Rally am Mittwoch die Gewinnmitnahmen.

Heute werden in Deutschland neue Zahlen zur Industrieproduktion im Dezember veröffentlicht. In den USA geben die Behörden die Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bekannt. In Frankfurt tagt die EZB, und entscheidet über den Leitzins für den Euro-Raum. Frische Zahlen kommen unter anderem von Air France, Air Berlin, Credit Suisse, Daimler, Heidelberg Cement, Sanofi, Voestalpine, Vodafone und Wacker Chemie.

Die US-Softwarekonzerne Microsoft und Symantec haben nach eigenen Angaben eine weltweite Operation von Cyber-Kriminellen massiv gestört. Dazu seien Server lahmgelegt worden, über die Hunderttausende Computer ohne Wissen ihrer Besitzer kontrolliert wurden, sagte der Cyber-Crime-Spezialist Richard Boscovich von Microsoft am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Bundespolizisten hätten in Begleitung von Technikern der Konzerne Datencenter in New Jersey und Virginia durchsucht. Durch das Herunterfahren der Server war es Nutzern infizierter Rechner zunächst nicht möglich, Suchmaschinen im Internet zu nutzen. Die Unternehmen boten den Betroffenen technische Hilfe an.

Der Kriminellen-Ring manipulierte nach Darstellung der Konzerne Suchergebnisse und rechnete Unternehmen fälschlicherweise Gelder für Online-Werbeklicks ab. Dadurch soll pro Jahr ein Gewinn von mindestens einer Million Dollar im Jahr erzielt worden sein.

Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena hat mit Derivate-Geschäften etwas größere Verluste gemacht als bislang bekannt. Bei drei Deals aus den Jahren 2006 bis 2009 sei ein Minus von 730,3 Millionen Euro angefallen, teilte die drittgrößte Bank des südeuropäischen Euro-Landes am Mittwochabend mit.

Bislang hatte das Geldhaus einen Verlust von 720 Millionen Euro für die Geschäfte angegeben, an denen die US-Bank JP Morgan, die Deutsche Bank und das japanische Geldhaus Nomura beteiligt waren. Die Bank ist bereits seit längerem auf milliardenschwere Staatshilfen angewiesen und nach dem jüngsten Skandal auch ein großes Thema vor der richtungsweisenden Wahl in Italien Ende des Monats.


Verkaufsgerüchte bei Hochtief

Nach der Übernahme durch den spanischen Baukonzern ACS will sich Hochtief von großen Geschäftsteilen trennen. Der neue Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes denke an den Verkauf von Geschäftsbereichen mit 6200 Mitarbeitern, berichteten die Zeitungen der WAZ-Gruppe unter Berufung auf das Unternehmensumfeld.

Betroffen wären die Servicesparte innerhalb der Hochtief Solutions AG mit 6000 Beschäftigten und das Geschäft mit der Projektentwicklung mit 200 Angestellten. Die Analyse der künftigen Strategie sei "noch nicht abgeschlossen. Es gibt daher auch keinerlei Entscheidungen", zitierte die Zeitung den Essener Baukonzern.

Verdes hatte im Januar angekündigt, die neue Konzernstrategie bei der Vorlage der Jahresbilanz am 28. Februar zu präsentieren. Er durchleuchte jede Einheit und jedes Segment des Konzerns unter den Fragestellungen, wo Hochtief wirklich stark sei, wie viel Kapital für ein Geschäft eingesetzt werden müsse und welche Margen erzielt werden könnten, sagte der Manager seinerzeit.

Aufsichtsrat und Vorstand hatten bei der Amtsübernahme des Spaniers betont, "eine Zerschlagung oder Filetierung von Hochtief" sei kein Element der neuen Strategie. ACS hatte sich nach einem langen Übernahmekampf 2011 die Mehrheit an Hochtief mit seinen mehr als 80.000 Mitarbeitern gesichert.

Die britische Großbank Barclays baut einem Insider zufolge Stellen im Investmentbanking ab, um das Geldhaus nach den Vorstellungen des neuen Firmenchefs Antony Jenkins zu trimmen. Das konkrete Ausmaß ist nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten Person derzeit unklar.

Experten sagten jedoch, sie rechneten damit, dass Barclays-Chef Jenkins bei der Vorstellung eines Strategie-Planes am 12. Februar verkünden werde, dass 2000 Stellen im Investmentbanking eingespart worden seien. Dem Insider zufolge ist der Abbau bereits fast abgeschlossen. Begonnen habe man vor gut zwei Wochen.

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