Börse Frankfurt Der Dax klettert über 7.600 Punkte

Der deutsche Leitindex steigt wieder - trotz schlechter Vorgaben aus Asien. Allerdings sind die Anleger wieder nervöser. Heute kommen Außenhandelsdaten sowie Zahlen von MAN und Lufthansa.

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Der Dax zeigte sich am Dienstag wieder etwas erholt. Quelle: dpa

Frankfurt Der Dax liegt vorbörslich über 7.600 Punkten und hat damit gegenüber dem Vortag wieder zugelegt. Am Donnerstag war der Dax leicht eingeknickt, nachdem die Notenbank keine Änderung ihrer Geldpolitik verkündet hatte. Am Ende schloss der Dax 0,1 Prozent im Plus auf 7.591 Punkte.

Auf der EZB-Pressekonferenz äußerte sich Notenbankchef Mario Dragi weitestgehend positiv über die wirtschaftliche Entwicklung der Euro-Zone. Draghi rechnet mit einer Erholung der Konjunktur in der Euro-Zone im Laufe dieses Jahres. Anfang 2013 bleibe die Wirtschaft im Währungsraum noch schwach.

Vor diesem Hintergrund erwarten die Experten in näherer Zukunft keine weitere Senkung des Leitzinses. "Auch im März erwarten wir vor dem Hintergrund der heutigen Äußerungen des EZB-Chefs und angesichts der sich verbessernden Konjunkturperspektiven nicht mit einer Zinssenkung durch die EZB. Gleichwohl hat Mario Draghi sich alle Optionen offen gehalten. Ein Vorfestlegung auf einen baldige Zinsschritt erkennen wir aber nicht", sagte Ralf Umlauf von der Helaba.

Die Vorgaben aus Asien sind schlecht, die Wall Street hat leichter geschlossen. Heute widmet sich das statistische Bundesamt dem Bereich des Außenhandels im Dezember. Auch in den USA wird die jüngste Handelsbilanz veröffentlicht. MAN und Villeroy & Boch ziehen Bilanz. Zudem geben die Lufthansa und SAS ihre Verkehrszahlen für den Monat Januar bekannt.

Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen muss rund 4,1 Milliarden Euro abschreiben. Der angeschlagene Konzern, der wie viele Autobauer unter der Absatzkrise in Europa leidet, kappte nach eigenen Angaben vom Donnerstag den Buchwert seiner Anlagen und weiterer Posten um fast ein Drittel. Grund seien neue Bilanzierungsregeln sowie die schwindende Hoffnung auf eine baldige Erholung der Branche. Der Konzern will seine Jahresbilanz am 13. Februar vorlegen.

Das vergangene Jahr hatte das Unternehmen mit einem krachenden Absatzeinbruch abgeschlossen. Peugeot steckt seit längerem tief in der Krise. Vergangenes Jahr hatten die Franzosen eine Zusammenarbeit mit dem ebenfalls kriselnden Autobauer Opel besiegelt, um Kosten zu senken. Sowohl Peugeot als auch Opel schreiben rote Zahlen.

Die US-Luftverkehrsbehörde FAA erlaubt dem Flugzeugbauer Boeing die beantragten Testflüge für seinen Dreamliner. Hauptzweck der Flüge sei es, im Betrieb Daten zu Batterie und Elektronik des Flugzeugs zu sammeln, hieß es in der Nacht zu Freitag in einer gemeinsamen Erklärung von US-Transportminister Ray LaHood und FAA-Chef Michael Huerta. Für die Testflüge soll eine ganze Reihe von Restriktionen gelten. Wann sie aufgenommen werden können, war zunächst unklar.

Boeing hatte die Behörde um eine Sondergenehmigung für die Flüge gebeten, um eine mögliche Lösung für die Probleme zu testen. Seit 16. Januar sind alle 50 ausgelieferten Dreamliner auf Anordnung der Behörden am Boden. Grund sind defekte Batterien, die zum Teil in der Luft in Brand geraten waren. Die Ursache dafür ist noch ungeklärt.


Post soll stärker kontrolliert werden

Die Deutsche Post soll sich einem Zeitungsbericht zufolge künftig stärker dem Wettbewerb unterziehen müssen und dafür beispielsweise Großkundenrabatte vorab der Bundesnetzagentur zur Genehmigung vorlegen. Das berichtet die "Rheinische Post" vorab unter Berufung auf einen Entwurf zur Novelle des Postgesetzes.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wolle den Entwurf am kommenden Mittwoch ins Kabinett einbringen. Um einen Missbrauch der Post im Briefgeschäft vorzubeugen, sollen die Kompetenzen der Bundesnetzagentur erweitert werden.

Demnach müsste die Post künftig ihre Briefzustell-Verträge mit Großkunden vorab von der Bundesbehörde kontrollieren lassen. Rösler will dem Bericht zufolge so Dumpingpreise der Post zur Abwehr missliebiger Wettbewerber verhindern. Die Bundesnetzagentur könne künftig bei einem "offenkundigen Verstoß" die Genehmigung verweigern.

Im Streit um die EU-Finanzen der kommenden Jahre sind die Interessen von starken und schwächeren Mitgliedstaaten hart aufeinander geprallt. Von den Nettozahlerstaaten forderte Diplomaten zufolge vor allem Großbritannien weitere Abstriche vom ursprünglichen Vorschlag für den Finanzrahmen 2014 bis 2020.

Empfängerstaaten und das Europäische Parlament, das erstmals mitzuentscheiden hat, stemmten sich gegen die Kürzungen. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy konnte den Gipfel erst nach stundenlangen Vorbereitungsgesprächen eröffnen und am späten Abend einen neuen Kompromissvorschlag vorlegen. Die Verhandlungen seien sehr schwierig und eine Einigung keineswegs gewiss, hieß es in deutschen Delegationskreisen.

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