Börse Frankfurt Der Dax steckt fest

Der deutsche Leitindex hält sich zwar über 7.700 Punkten. Doch wieder gibt er einen Teil seiner Gewinne ab. Heute könnte der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland die Kurse bewegen.

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Händler an der Börse Frankfurt: Der Zwischenbericht von Apple enttäuschte viele Marktteilnehmer. Quelle: dpa

Frankfurt Der Dax fällt vorbörslich wieder zurück. Der Leitindex hält sich zwar weiter über der Marke von 7.700 Punkten, doch er kommt auch nicht entscheidend voran.

Am Donnerstag hatten die Anleger die Enttäuschung über den Zwischenbericht von Apple relativ gut weggesteckt. Der Dax ging am Ende mit einem Plus von 0,53 Prozent auf 7.748 Punkte aus dem Handel.

Eigentlich könnte der Dax heute weiter in Richtung 7.800 Punkte marschieren. Denn die Vorgaben aus Asien sind ausgezeichnet, auch der Dow-Jones-Index an der Wall Street legte zu. Doch vielen Anlegern ist die Luft am deutschen Aktienmarkt offenbar noch zu dünn.

Für Bewegung könnten heute Konjunkturdaten sorgen. In München publiziert das Ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für Deutschland. Das Statistische Bundesamt widmet sich der Entwicklung des Baugewerbes in Deutschland. Aus den USA kommen neue Zahlen zum Eigenheimabsatz im Dezember. Zudem veröffentlicht der Konsumgüterkonzern Procter&Gamble die Zahlen für das zweite Quartal. Auch Honeywell legt seine Quartalsergebnisse vor.

Das neue Windows 8 hat Microsoft bislang nicht den erhofften Durchbruch gebracht. Der weltgrößte Softwarekonzern musste im vergangenen Quartal wegen schwächelnder Verkäufe von Office-Büroprogrammen einen Gewinnrückgang hinnehmen. Die Wall Street reagierte enttäuscht: Microsoft-Aktie gab im nachbörslichen Handel um 1,4 Prozent nach.

Das neue Sparprogramm der Deutschen Börse könnte den Abbau von einigen Hundert Stellen zur Folge haben. Die Streichungen dürften auf allen Ebenen erfolgen, berichtete das Magazin "Börse-Online" am Donnerstag unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Demnach setzte sich der geschäftliche Negativtrend der ersten neun Monate 2012 auch im vierten Quartal fort. "Das Geschäftsjahr 2012 ist nicht besonders gut gelaufen und hat die Erwartungen klar verfehlt", hieß es. Das Unternehmen hatte im Herbst seine Prognose für 2012 kassiert, weil sich Investoren wegen der Euro-Krise und der Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung im Handel mit Derivaten und Aktien zurückhalten.

Reuters hatte am Mittwoch als erstes von den Kürzungsplänen berichtet. "Details und Ausmaß des Sparpakets stehen noch nicht fest", hatte eine mit dem Vorgang vertraute Person gesagt. Mit Aufsichtsrat und Betriebsrat sei über das Thema noch nicht diskutiert worden.


Soros warnt vor Währungskrieg

Der US-Großinvestor George Soros wirft Deutschland einen einseitigen Sparkurs vor, der zu einem internationalen "Währungskrieg" führen könnte. "Die Deutschen glauben an Einsparungen, und der Rest der Welt glaubt an geldpolitische Lockerungen", sagte Soros am Donnerstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos dem Sender CNBC. "Ich glaube, die größte Gefahr ist tatsächlich, möglicherweise, ein Währungskrieg", sagte Soros.

Im Patentstreit zwischen Bayer und der indischen Regierung um eine Zwangslizenz für das Krebsmittel Nexavar steht eine wichtige Vorentscheidung an. An diesem Freitag enden voraussichtlich die Anhörungen vor dem Patentamt Intellectual Property Appellate Board (IPAB).

Sollte dann bereits eine Entscheidung gefällt werden, werde Bayer diese sorgfältig prüfen, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend. Beobachter erwarten, dass der Pharma- und Chemiekonzern in der Auseinandersetzung auch weiterhin für seine Position in Indien vor Gericht eintreten wird.

Im März 2012 hatte das indische Patentamt Bayer gezwungen, sein Patent für Nexavar zugunsten der Pharmafirma Natco aufzugeben. Natco muss dafür allerdings Lizenzgebühren in Form einer Umsatzbeteiligung an Bayer zahlen.

Bayer hatte gegen die Entscheidung Berufung eingelegt. Das Vorgehen der indischen Behörde hatte international hohe Wellen geschlagen, denn es war das erste Mal in Indien, dass ein Unternehmen die Produktion eines patentgeschützten Medikaments durch einen Konkurrenten dulden musste.

Die Samsung-Aktie rutschte an der Börse in Seoul 2,5 Prozent ab. "Insgesamt bleibt die Ergebnisentwicklung intakt", sagte Analyst Lee Se Chul von Meritz Securities in Seoul. "Die Smartphone-Auslieferungen werden selbst im traditionell schwachen ersten Quartal zulegen, weil Samsung ein breiteres Produktangebot hat und Apple Probleme damit zu haben scheint, die iPhone-Absätze aggressiv voranzutreiben."

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