Börse Frankfurt Fed-Chefin Yellen macht Anleger nervös

Die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, verbreitet heute und morgen ihre Sicht der Welt. Schon wenige Worte könnten für Ausschläge an den Börsen sorgen. Viele Anleger gehen deshalb in Deckung. Der Dax steigt trotzdem.

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U.S. Fed Chair Janet Yellen speaks during a discussion with Lord Nicholas Stern, President of the British Academy, at Carlton House Terrace of the Britsih Academy in London, Tuesday, June 27, 2017.(AP Photo/Frank Augstein) Quelle: AP

Frankfurt Vor dem Auftritt von Fed-Chefin Janet Yellen im Kongress bleiben viele Anleger in Deckung. Yellen wird am Mittwoch und Donnerstag den zuständigen Ausschüssen des Parlaments Auskunft über die geldpolitische Lage geben.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss unverändert auf 21.409 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 trat bei 2425 Punkten auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 6193 Punkte.

Der Dax hatte zuvor am Dienstag in Frankfurt mit 12.437 Punkten minimal niedriger geschlossen. Am Mittwochmorgen notierte das Marktbarometer etwas höher bei 12.480 Zählern. Vor Yellens Anhörung gebe es etwas Nervosität, sagte Chefvolkswirt Scott Brown vom Broker Raymond James.

"Der halbjährliche Bericht zur Geldpolitik war oft ein großes Ding für die Märkte." Börsianer erhoffen sich neben Hinweisen auf Tempo und Ausmaß weiterer Zinserhöhungen Signale dazu, wie die Federal Reserve die durch Anleihekäufe aufgeblähte Bilanz abbauen will.

Die US-Börsen hatten auch irritiert reagiert auf neue Berichte zum Trump-Team und Russland. E-Mails an Donald Trump Jr. legten den Schluss nahe, dass Russland dem Wahlkampf seines Vaters helfen wollte.

Unabhängig davon richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die beginnende Berichtssaison. Analysten haben begonnen, ihre weltweiten Gewinnerwartungen zurückzuschrauben, nachdem Makrodaten durchmischt ausgefallen waren und die Ölpreise wieder den Rückwärtsgang antraten.


Was der Tag bringt

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz ist seit den beispiellosen Krawallen am Rande des G20-Gipfels massiver Kritik ausgesetzt - am Mittwoch (13.30 Uhr) gibt er eine Regierungserklärung zu den Ausschreitungen ab. Es wird damit gerechnet, dass sich der SPD-Bundesvize in der Bürgerschaft zu seiner persönlichen Verantwortung und zum Polizeieinsatz während des Gipfels äußert.

Mit einer vertieften wirtschaftlichen Zusammenarbeit sollen die traditionellen Konflikte der sechs Länder des westlichen Balkans entschärft werden. Das ist das Ziel einer Konferenz führender EU-Länder mit den Staats- und Regierungschefs von Serbien, Albanien, Bosnien, Mazedonien, Montenegro und des Kosovos am Mittwoch im italienischen Triest. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an dem Treffen teil.

Volkswagen: Die US-Umweltbehörde EPA hat ein entschlossenes Vorgehen gegen Manipulation von Diesel-Abgasen angekündigt. Entsprechenden Schummeleien der Autohersteller müsse man "sehr aggressiv" begegnen, machte EPA-Chef Pruitt in einem Reuters-Interview deutlich. "Was VW getan hat, war sehr, sehr problematisch, und wir müssen sicherstellen, dass es nicht noch einmal passiert."

Bilfinger: Der Industriedienstleister hat im Kampf gegen seine Dauerkrise einen Rückschlag erlitten. Vorstandschef Tom Blades gab das Jahresziel einer Rendite von rund anderthalb Prozent wegen drohender Verluste im US-Projektgeschäft auf. Durch Rückstellungen werde der operative Gewinn im zweiten Quartal um 55 Millionen Euro geschmälert. Daher werde kein operativer Gewinn mehr im Gesamtjahr 2017 erwartet nach 15 Millionen Euro 2016.

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