Börse Frankfurt Fed-Entscheidung dürfte Dax ausbremsen

Am Tag nach der Leitzinserhöhung in den USA wird das deutsche Aktienbarometer voraussichtlich wenig vom Fleck kommen. Vorbörslich liegt der Dax leicht im Plus. Im Fokus stehen am Donnerstag vor allem Lebensversicherer.

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Die straffere Geldpolitik der USA dürfte die Laune deutscher Anleger dämpfen. Quelle: dpa

Frankfurt Das Warten hat ein Ende: Am Mittwochabend verkündete Fed-Chefin Janet Yellen die Entscheidung, die US-Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 0,5 und 0,75 Prozent zu erhöhen. Für Marktbeobachter war das keine Überraschung – wohl aber Yellens Signal, dass 2017 drei weitere Zinsanhebungen folgen könnten.

Die Aussicht auf schneller steigende US-Zinsen dürfte den deutschen Aktienmarkt daher am Donnerstag ausbremsen. Am Tag nach der Zinserhöhung der US-Notenbank Fed wird der Dax Börsianern zufolge wenig verändert starten. Am Mittwoch hatte er 0,4 Prozent auf 11.245 Punkte verloren. Auf außerbörslichen Handelsplattformen notierte das deutsche Aktienbarometer am frühen Mittwochmorgen bei 11.247 Punkten.

Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in den USA gab dem Dollar kräftig Auftrieb. Der Dollar-Index, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, notierte auf einem Vierzehn-Jahreshoch. Das schickte den Euro auf Talfahrt: Die Gemeinschaftswährung fiel nach der Fed-Entscheidung auf den tiefsten Stand seit März 2015 und notiert bei 1,05 Dollar.

Auswirkungen zeigte die Fed-Entscheidung auch am Anleihemarkt. Infolge der anstehenden Zinserhöhung fiel der Kurs der richtungweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihe auf 95 Prozent. Im Gegenzug stieg ihre Rendite auf 2,6 Prozent. An der Wall Street schloss der Dow-Jones-Index 0,6 Prozent tiefer bei 19.792 Punkten. Der S&P 500 verlor 0,8 Prozent auf 2.253 Zähler. Der technologielastige Nasdaq sank um 0,5 Prozent auf 5.436 Punkte.

Im Tagesverlauf berät auch die Bank von England (BoE) über ihre Geldpolitik. Experten rechnen hier mit einem unveränderten Schlüsselsatz, nachdem die Zentralbank im August den Leitzins gesenkt hatte, um die wirtschaftlichen Folgen des Brexit-Referendums abzufedern.

Im Fokus der Anleger stehen am Donnerstag die Lebensversicherer. Die EU-Aufsichtsbehörden veröffentlichen im Lauf des Tages die Ergebnisse des sogenannten Stesstests. Er soll zeigen, wie gut die Unternehmen gegen Markturbulenzen gewappnet sind. 20 von 84 deutschen Firmen haben am Test teilgenommen.

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