Börse Frankfurt Fed weckt die Ängste der Anleger

Investoren weltweit warteten mit Spannung auf die Sitzung der Notenbank Fed. Die Zinswende rückt näher. Was die Entscheidungen für Dax-Anleger bedeuten.

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Händler an der Frankfurter Börse: Die Notenbanker geben den Takt vor. Quelle: dpa

In der Sprache der Western-Helden könnte man sagen: Die Fed hat den Finger am Drücker, schießt aber noch nicht. Laut Protokoll der letzten Sitzung der Notenbank könnte eine erste Leitzinserhöhung früher kommen als bisher erwartet. „Viele Mitglieder“ des geldpolitischen Ausschusses halten eine frühere Anhebung als bisher erwartet für möglich, falls die Erholung am Arbeitsmarkt schneller als prognostiziert voranschreitet.

Die Mehrheit im geldpolitischen Ausschuss will aber zunächst weitere Daten abwarten. Trotz der jüngsten Erholung sei der Arbeitsmarkt jedoch noch von normalen Zuständen entfernt, betonten viele Mitglieder. Durch die Verbesserung sei die Lage nun „spürbar näher an dem Zustand“, den die Fed als normal ansehe.

Die US-Notenbank orientierte sich zuletzt sehr stark an der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Heute um 14.30 Uhr werden in Washington die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 16. August veröffentlicht.

Bisher geht der Markt noch überwiegend von einer ersten Leitzinsanhebung Mitte 2015 aus. Die US-Notenbank habe sich einer Zinserhöhung weiter angenähert, kommentierte das Analysehaus Capital Economics. Die Fed dürfte daher bereits im März 2015 die Leitzinsen erstmals seit der Finanzkrise anheben. Das Wertpapierankaufprogramm zum Ankurbeln der Wirtschaft wurde um zehn auf 25 Milliarden Dollar gekürzt. Im Oktober soll das Programm auslaufen.

Weltweit hatten Börsianer auf das Protokoll gewartet. Akuten Handlungsbedarf sehen sie offenbar nicht. Die Reaktionen der Märkte sind moderat. Nach einem kurzzeitigen Einbruch erholte sich der Dow Jones und schloss 0,4 Prozent im Plus bei 16.979 Punkten. Der breit gefasste S&P-500-Index gewann 0,3 Prozent auf 1986 Punkte. Der Nikkei notiert 0,7 Prozent im Plus bei 15.560 Punkten. Der Dax dürfte zum Börsenstart ebenfalls keine großen Sprünge machen. Gestern ging der Leitindex 0,2 Prozent leichter mit 9314 Punkten aus dem Handel.

Neben dem Fed-Entscheid stehen heute zahlreiche Konjunkturdaten auf der Agenda der Anleger, etwa der Markit Einkaufsmanagerindex für Deutschland (9.30 Uhr) und die Eurozone (10.00 Uhr). Um 16.00 Uhr folgen das Verbrauchervertrauen für die Eurozone, sowie die US-Frühindikatoren und der Industrieindex Philly Fed.

Air Berlin, Indus, VTG, BayernLB, Ahold, RTL Group, Lenzing, Bank International, Volvo (LKW-Absatz) präsentieren heute Zahlen.


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