Börse Frankfurt Hoffen auf die Dax-Erholung

So tief stand der Dax seit einem Jahr nicht mehr: Am Mittwoch fiel der Leitindex auf 8556 Punkte. Die Anleger sind verunsichert – und hoffen heute auf einen Erholungskurs. Der könnte schon heute einsetzen.

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Mit bangem Blick schaut eine Händlerin nach dem starken Kursrutsch auf die Dax-Tafel. Quelle: dpa

Frankfurt An den ersten beiden Tagen der Woche war der deutsche Leitindex noch mit einem kleinen Plus aus dem Rennen gegangen – am Mittwoch stand nach Handelsschluss allerdings ein dickes Minus von 2,8 Prozent bei 8572 Zählern. In der Spitze fiel der Dax auf 8556 Punkte und notierte damit so niedrig wie seit einem Jahr nicht mehr. Zwei Stunden vor Handelsbeginn steht er heute laut Indikatoren des Londoner Aktienbrokers IG Markets etwas fester bei 8605 Punkten.

Am Mittwoch hatten die Anleger auf die enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA reagiert. Der Rückgang der Einzelhandelsumsätze und des Empire-State-Index festigten die Erwartung, dass die Leitzinswende in den USA eher später als früher vollzogen werde, schrieb Helaba-Analyst Johannes Jander in einem Kommentar. Bislang wird eine Erhöhung der Zinsen für etwa Mitte 2015 erwartet.

Auch schlechte Neuigkeiten aus Fernost sorgten für gedrückte Stimmung auf dem Parkett. Die überraschend stark nachlassende Inflation schürt Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung in China. Die Verbraucherpreise stiegen im September nur noch um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Statistikamt am Mittwoch in Peking mit. „Die geringe Inflation deutet auf steigende Risiken einer Deflation in China angesichts der schwachen Binnennachfrage hin“, warnten die Ökonomen von HSBC.

Auf der Gewinnerseite im Dax standen am Mittwoch lange Zeit die Titel von K+S mit einem Plus von zeitweise 1,0 Prozent – am Nachmittag büßten sie ihren Gewinn allerdings wieder ein. Barclays hatte die Titel von „Equal Weight“ auf „Overweight“ hochgesetzt.

Die höheren Wachstumsziele von ProSiebenSat.1 sind bei den Anlegern gut angekommen. Die Aktien legten gestern in der Spitze 5,5 Prozent auf 30,34 Euro zu und waren damit Spitzenreiter im MDax. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich.

Am Mittwoch war unter anderem die Bank of America mit der Bilanzveröffentlichung dran: Die Rekordstrafe für den Verkauf fauler Hypothekenpapiere hat die Großbank im dritten Quartal in die roten Zahlen rutschen lassen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 70 Millionen Dollar, wie das zweitgrößte Geldhaus des Landes nach JP Morgan mitteilte. Experten hatten mit einem etwas höheren Verlust gerechnet. Ein Jahr zuvor hatte das Institut aus Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina noch 2,22 Milliarden Dollar verdient.

Neben den Großbanken stehen aus den USA auch Quartalszahlen von großen Konzernen wie IBM (heute) und General Electric (morgen) auf der Agenda. In Europa warten einige Firmen, darunter Nestle und Roche (beide heute), mit Zahlen auf.

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