Börse Frankfurt Rally trotz Anschlag-Schock?

Der schwere Anschlag in Nizza ist an den Börsen bislang ohne große Wirkung geblieben. Der Dax notiert vorbörslich mit 0,2 Prozent nur moderat im Minus, auch der französische Leitindex verliert vorbörslich wenig.

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Dax verliert nur moderat. Quelle: dpa

Frankfurt/Düsseldorf An diesem Freitag dürften Europas Aktienanleger nach Frankreich schauen. Erneut hat ein Anschlag das Land erschüttert, zum zweiten Mal innerhalb von nur wenigen Monaten. Ob das die Börsen in Schockmodus versetzt, bleibt jedoch vorerst abzuwarten. Denn am Markt läuft bislang eine Rally: Viele Fondsmanager sitzen auf einem Haufen Cash und müssen kaufen, wenn die Märkte anziehen, kommentiert Simon Wiersma, Investmentmanager bei der ING Bank in Amsterdam.

Am Donnerstag schloss der Dax rund 1,4 Prozent im Plus bei 10.068 Punkten. Die Kauffreude des Vortags scheint inzwischen aber verflogen. Vorbörslich notiert der Index am Freitag rund 0,2 Prozent leicht im Minus bei 10.060 Punkten. Für den französischen CAC 40 ging es vorbörslich um rund 0,8 Prozent nach unten.

Die Vorgaben aus dem Ausland deuten hingegen ehein eine positive Richtung der Kurse hin: An den US-Börsen gaben sich die Anleger zuversichtlich. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,7 Prozent auf 18.506 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 0,5 Prozent auf 2163 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,6 Prozent auf 5034 Punkte vor.

Die japanischen Anlager haben sich vom Wall Street-Optimismus anstecken lassen und kräftig bei Aktien zugegriffen. Der Nikkei-225-Index stieg um 1,2 Prozent, der breiter gefasste Topix gewann 0,9 Prozent. Der Yen gab auf 106 je US-Dollar nach. „Positive US-Aktien und die Yen-Schwäche schieben den Nikkei weiter nach oben”, sagte Masahiro Ichikawa von Sumitomo Mitsui Asset Management.

Auf der Konjunkturseite haben die Anleger bereits am Morgen positive Nachrichten zu verbuchen: Chinas Wirtschaft ist im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent gewachsen, geringfügig stärker als Analysten erwartet hatten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stehe immer noch unter Abwärtsdruck, teilte das Statistikamt in Peking am Freitag mit. Experten hatten mit einem schwächeren Wert gerechnet. Von Reuters befragte Analysten hatten für das Quartal ein Wachstum von 6,6 Prozent prognostiziert - das wäre der schwächste Wert seit der internationalen Finanzkrise vor sieben Jahren gewesen. Weitere Konjunkturterdaten kommen im Laufe des Tages aus Europa und den USA, so etwa die Handelsbilanz und endgültige Juni-Verbraucherpreise der Euro-Zone sowie Daten zur US-Industrieproduktion und zum US-Verbrauchervertrauen.

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