Bislang läuft für die Anleger alles nach Plan. Ben Bernanke und Mario Draghi haben erklärt, dass sie an ihrer Niedrigzinspolitik festhalten wollen. Und auch die Bilanzsaison sorgt für Zufriedenheit. Aus dem breit angelegten S&P 500 haben bisher 391 Firmen ihre Quartalszahlen vorgelegt. Nach Angaben der Agentur Bloomberg konnten 74 Prozent mit ihren Gewinnmeldungen die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Am Freitag ging der US-Leitindex Dow Jones mit einem Plus von 0,2 Prozent mit 15.658 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verbesserte sich ebenfalls um 0,2 Prozent und schloss bei 1709 Zählern. In der Gesamtwoche legte der Dow Jones 0,6 Prozent zu, der S&P 1,1 Prozent und die Nasdaq 2,1 Prozent. Der Dax schloss 0,1 Prozent niedriger bei 8406 Zählern. Auf Wochensicht verzeichnete er aber ein Plus von zwei Prozent. Der Nikkei notiert aktuell 1,1 Prozent schwächer bei 14.304 Punkten.
Anleger erwarten einen eher ruhigen Handelstag. Die Bilanzsaison legt heute eine kleine Pause ein. Heute stellen nur die HSBC und Immofinanz neue Zahlen vor.
Für Spannung könnten Konjunkturdaten sorgen, etwa der Einkaufsmamnagerindex für Deutschland und Europa (ab 9.53 Uhr), der Einzelhandelsumsatz in der Euro-Zone für Juni (11.00 Uhr) oder der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen in den USA (16.00 Uhr).
Beim größten deutschen Solarmodulhersteller Solarworld beginnt heute die „Woche der Wahrheit“: Das hoch verschuldete Unternehmen muss die Gläubiger und Aktionäre von dem Rettungskonzept des Gründers Frank Asbeck überzeugen.
Dax-Konzerne legen Zahlen vor
Asbecks Rettungsplan sieht einen scharfen Schulden- und Kapitalschnitt um 55 Prozent vor. Solarworld leidet unter der chinesischen Billigkonkurrenz und ist mit über 900 Millionen Euro verschuldet. Lehnen die Anleger ab, dürfte die Insolvenz kaum zu vermeiden sein. Diesen Montag und Dienstag gibt es Sitzungen mit Anleihegläubigern, Mittwoch folgt eine außerordentliche Hauptversammlung.
Aus deutscher Sicht konzentriert sich das Geschehen der neuen Handelswoche auf den Dienstag und Donnerstag. An den Tagen legen jeweils gleich vier Dax-Unternehmen ihre Zahlen vor, darunter Lanxess, Commerzbank und Deutsche Telekom.
Die Versicherungsaktien hatten sich bereits am Freitag in den Vordergrund geschoben. Börsianer honorierten die Zahlen von Allianz und Axa mit Kursgewinnen für die Aktien. Jetzt rücken die Rückversicherer in den Fokus. Morgen stellt die Münchener Rück ihre Zahlen vor, am Donnerstag folgt die Swiss Re.
