Börse Frankfurt RWE setzt frühen Akzent für den Dax-Start

Während die Quartals-Bilanzsaison ausläuft, öffnen einige Nachzügler noch ihre Bücher. Mit dabei: der Energiekonzern RWE, der heute bereits früh positive Stimmung verbreitet. Reicht das für ein Plus zum Dax-Start?

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Nach der jüngsten Flaute warten jetzt wieder jede Menge Konjunkturdaten auf die Börsianer Quelle: dpa

Frankfurt/Düsseldorf Wegen des verbalen Schlagabtauschs zwischen den USA und Nordkorea müssen sich Investoren auf unruhige Zeiten gefasst machen. "Ein Zündfunke von der koreanischen Halbinsel könnte - selbst wenn er verlöscht und nicht zu einem Krieg führt - eine Korrektur auslösen", warnt Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. Der verbale Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanische Diktator Kim Jong Un setzte weltweit Börsen unter Druck und vernichtete an den Aktienmärkten innerhalb weniger Tage rund eine Billion Dollar an Börsenwert.

Gleichzeitig kletterte der als "Angstbarometer" bekannte Volatilitätsindex VIX auf den höchsten Stand seit dem Wahlsieg Trumps im November. Die unerwartet niedrige Inflation in den USA verhinderte an der Wall Street allerdings einen weiteren Tag mit Verlusten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte am Freitag 0,1 Prozent auf 21.858 Punkte zu. Im Wochenvergleich verringerte sich der Dow um 1,1 Prozent.

Der Dax rutschte am Freitag zeitweise und erstmals seit vier Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten, ging dann aber kaum verändert aus dem Handel. Auf Wochensicht büßte er dennoch 2,3 Prozent ein. Die Talsohle habe der deutsche Leitindex aber noch nicht erreicht, mutmaßt Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets.

Der Dax liege nur unweit seiner Rekordhochs. Dies bedeute, dass die Kursverluste der vergangenen Wochen vor allem dem starken Euro geschuldet seien. "Die eigentliche Korrektur hat noch gar nicht stattgefunden. Dabei sind aber die Monate August und September prädestiniert dafür." Die Gemeinschaftswährung kostet mit etwa 1,1750 Dollar zwölf Prozent mehr als zu Jahresbeginn und macht damit heimische Waren auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig.

Bei den Unternehmen veröffentlichen einige Nachzügler noch ihre Zwischenbilanzen. Aus dem Ausland geben der dänische Hapag-Lloyd-Rivale Moeller-Maersk (Mittwoch) und der US-Einzelhändler Wal-Mart (Donnerstag) Geschäftszahlen bekannt.

Am Montag öffnete der Versorger RWE seine Bücher. Der Energiekonzern hat im ersten Halbjahr mehr verdient und blickt zuversichtlicher als bislang auf die Geschäftsentwicklung 2017. "Nach unserer aktuellen Planung werden wir das Geschäftsjahr am oberen Ende unserer Prognose abschließen", sagte Konzernchef Rolf Martin Schmitz am Montag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen.

Das bereinigte Ebitda soll im Gesamtjahr auf 5,4 bis 5,7 Milliarden Euro steigen von 5,4 Milliarden im Jahr zuvor. Das bereinigte Nettoergebnis soll auf 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro zulegen, nach 0,8 Milliarden 2016. In den ersten sechs Monaten steigerte RWE den operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) wie vom Markt erwartet um 6,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.

Nach der jüngsten Flaute warten jetzt wieder jede Menge Konjunkturdaten auf die Börsianer. Den Auftakt bilden am Montag die Zahlen zur europäischen Industrieproduktion. Am Mittwoch folgen Daten zum Wirtschaftswachstum und am Donnerstag zur Inflation.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird am Dienstag veröffentlicht. Am selben Tag stehen in den USA die Einzelhandelsumsätze auf dem Terminplan. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

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