Börse Frankfurt Spannung vor der Zahlenflut

Nach drei verlustreichen Tagen schaffte der Dax gestern ein Plus. Wie lange hält die positive Stimmung an den Börsen? Das hängt auch der Quartalssaison ab. Anleger erwarten mit Spannung die Ergebnisse von Daimler.

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Aktienhändlerin an der Frankfurter Börse: Von der 10.000er-Euphorie ist kaum noch etwas zu spüren Quelle: dpa

Zwischenhoch oder Start einer Erleichterungsrally? Gestern schafft der Dax ein Plus von 1,3 Prozent und sprang auf 9734,33 Punkte. Nach Druck westlicher Staaten hatte der russische Präsident Wladimir Putin zugesichert, bei der Untersuchung des mutmaßlichen Flugzeugabschusses in der Ostukraine seinen Einfluss auf die Separatisten geltend zu machen. Dies wurde an den Märkten als Entspannungssignal aufgenommen.

Die Erholung bei Aktien ist eine Gegenbewegung nach drei Tagen fallender Kurse”, sagte Christian Stocker, ein Stratege bei der Unicredit Bank. Es sei denkbar, dass es auf Sicht der nächsten Tage zu einer weiteren Konsolidierung komme, ergänzte Stocker. Eine Verschärfung der Krise in der Ukraine, im Gazastreifen und dem Irak habe aber das Potenzial, die Finanzmärkte ins Wanken zu bringen, warnte Daily-FX-Chefanalyst Jens Klatt.

Die Vorgaben für den heutigen Börsentag sind durchwachsen. Der Dow Jones legte um knapp 0,4 Prozent auf 17.113 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,5 Prozent auf 1983 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,7 Prozent auf 4456 Punkte vor. Der Nikkei notiert fast unverändert bei 15.334 Punkten.

Nach einem anfänglichen Schock wegen der Eskalation in der Ukraine und Nahost scheine sich der Fokus wieder auf die Unternehmensergebnisse zu richten, sagte Andreas Paciorek, Analyst von CMC Markets. Mit Spannung haben die Anleger die Ergebnisse von Daimler für das zweite Quartal Branchenkenner rechnen erneut mit guten Nachrichten aus Stuttgart. Der Dax-Konzern profitiert nach Rückschlägen im Vorjahr mittlerweile von neuen Modellen und einer strikten Kostendiät.

Nach Informationen des Handelsblattes plant der Autobauer Daimler Milliarden-Investitionen in drei deutsche Standorte. In den kommenden Jahren werden drei Milliarden Euro in die Standorte Sindelfingen, Stuttgart-Untertürkheim und Gaggenau fließen. Dafür verlange das Unternehmen aber ein Entgegenkommen der Beschäftigten, wie etwa längere Arbeitszeiten.


Diese Unternehmen präsentieren Bilanzen

Mit Einsparungen bei den Lohnkosten möchte die Firma demnach die Kosten über das bisher bekannte Maß hinaus senken - um rund zwei Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren. Bereits vor einem Jahr hatte der Konzern einen starken Gewinnsprung verkündet - dieser lag allerdings am Verkauf der Anteile am Flugzeugbauer Airbus (früher EADS). Bereits gestern legte die Aktie 1,6 Prozent zu, nachdem das Unternehmen ehrgeizige Absatzzahlen in China verkündete.

Neben Daimler stellen heute Stratec Biomedical, die LBS Bayern, Akzo Nobel, Alstom, Iberdrola, OMV, Biogen, ABB, Syngenta und STMicroelectronics neue Zahlen. Spannend wird es am Nachmittag und Abend. Dann erwarten Anleger die Ergebnisse von Dow Chemical, Delta Airlines, PepsiCo, Facebook (nach Börsenschluss), Northrop Grumman, Glaxosmithkline, Boeing sowie AT&T (nach Börsenschluss).

Konjunkturdaten sind heute rar. Neben dem Geschäftsklima in Frankreich achten Anleger auf das Verbrauchervertrauen in der Euro-Zone für Juli (16.00 Uhr). Die Bank von England veröffentlicht das Protokoll der geldpolitischen Sitzung vom 9. und 10. Juli

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