Börse Frankfurt US-Rekordhoch lässt den Dax kalt

Die US-Börsen eilen von Rekord von Rekord, beim Dax hingegen geben die Kurse nach. Die vorbörslichen Indikatoren zeigen: Auch am heutigen Handelstag kann von einer Aufholjagd keine Rede sein. Im Gegenteil.

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Nach der jüngsten Flaute warten jetzt wieder jede Menge Konjunkturdaten auf die Börsianer Quelle: dpa

Frankfurt Der Dax geriet am gestrigen Mittwoch unter Druck und büßte am Ende 0,6 Prozent auf 12 181 Punkte ein. Er hat in diesem Jahr zwar auch schon Rekordstände erlebt und sich der Marke von 13 000 Punkten genähert, diese aber noch nicht erreicht. Ganz im Gegensatz zu den USA, wo der Dow Jones gestern erstmals seiner Geschichte über der Markt von 22.000 Punkten sprang..

Dennoch mehren sich die warnenden Stimmen, die gerade die US-Börsen für überbewertet halten. Mit dem neuerlichen Dow-Jones-Rekord - es war der sechste Handelstag in Folge mit einer Bestmarke - passierte das Börsenbarometer der Wall Street bereits die dritte Tausendermarke in diesem Jahr.

Bei vielen Umfragen geben Investoren an, dass sie Europa gegenüber den USA den Vorzug geben. In der Börsenentwicklung spiegelt sich das bislang aber noch nicht wider. Auch vorbörslich gibt es keine Anzeichen einer deutlichen Erholung. Der deutsche Leitindex notiert gegen 7 Uhr bei 12 170 Zählern und damit elf Punkte unterhalb des gestrigen Vortagesschluss.

Ein Grund: Der Euro notiert weiterhin auf hohem Niveau und belastet dadurch die exportstarken deutschen Aktien. Am gestrigen Handelstag sprang die europäische Gemeinschaftswährung sogar kurzzeitig über 1,19 US-Dollar und liegt heute vor dem Börsenstart bei 1,1845 US-Dollar.

Der Dow Jones Industrial schloss am Mittwoch 0,2 Prozent höher bei 22 016 Punkten. Im bisherigen Jahresverlauf hat er nun mehr als elf Prozent an Wert gewonnen. Die Rally begann aber schon im November mit dem Wahlsieg von Donald Trump, als der Dow noch bei 18 000 Punkten stand.

Im S&P 500, der deutlich breiter aufgestellt ist, ging der Anstieg bei den Apple-Aktien nach den Quartalszahlen des iPhone-Herstellers eher unter: Der marktbreite Index legte am Ende nur knapp um 0,1 Prozent auf 2477 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 schloss 0,3 Prozent höher bei 5914 Punkten.

Gewinnmitnahmen und politische Ungewissheit im Vorfeld der angekündigten Regierungsumbildung haben die Tokioter Börse am Donnerstag belastet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor im Vormittagshandel um 0,4 Prozent auf 20.003 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab um 0,3 Prozent auf 1630 Zähler ab.

Die Termine heute: Siemens legt Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 vor. Siemens ist insgesamt gut unterwegs, während der Erzrivale General Electric deutlich schwächelt. Dennoch gehen die neuen globalen Risiken nicht ganz an dem Konzern vorbei.

Bei der Deutschen Telekom, die ebenfalls Zahlen veröffentlicht, sind Überraschungen möglich. Der Konzern hat sich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres von seinen restlichen Scout24-Aktien getrennt und dafür 350 Millionen Euro erhalten. Diese Summe, eine Sonderzahlung in dreistelliger Millionenhöhe des britischen Anbieters BT aus einem Vergleich sowie die starken Ergebnisse der Tochter T-Mobile US könnten die an diesem Donnerstag vorgelegte Bilanz aufpolieren.

Und der französische Versicherungskonzern Axa legt Zahlen für das erste Halbjahr vor.

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