Börse New York Anleger in der Wall Street sind aus der Puste

Die Rekordjagd der US-Börsenbarometer findet ihr vorläufiges Ende. Nach vier starken Handelstagen fehlt die Kraft für mehr. Vor allem die Inflation führt zu Verunsicherung. Die Sorge vor einer frühen Zinswende wächst.

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Trumps Steuerversprechen schieben die Märkte an. Quelle: AFP

New York Die Wall Street hat am Mittwoch eine Verschnaufpause eingelegt. Nach dem jüngsten Rekordregen fehlt scheinbar die Kraft für weitere Zukäufe. Auch dürfte den ein oder anderen verunsichern, dass die Inflation in den USA überraschend den höchsten Stand seit März 2012 erreicht hat, und damit eine Zinserhöhung wahrscheinlicher wird. Gestrige Andeutungen Janet Yellens hatten die Märkte noch positiv aufgenommen, doch aus der Freude über die Stärke der Konjunktur erwächst nun die Sorge um einen zu frühen Zinsschritt der Federal Reserve. Die Chefin der US-Notenbank hatte eine baldige Erhöhung als „wahrscheinlich angebracht“ bezeichnet.

Am Dienstag bereits hatte Yellen in ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats ein optimistisches Bild der Konjunkturentwicklung gezeichnet und die Finanzmärkte mit klaren Signalen auf Zinsanhebungen vorbereitet. Wann der nächste Schritt kommt, hatte sie jedoch offengelassen. Doch deutete die oberste Währungshüterin des Dollars die Erhöhung eher früh als spät an, so fassten es zumindest die Märkte auf.

Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten notierte am späten Nachmittag mitteleuropäischer Zeit 0,2 Prozent höher mit 20.542 Punkt. Der breiter gefasste S&P-500 trat mit 2338 Zählern auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq hat sich nur um 0,1 Prozent verändert und bleibt bei 5788 Punkten. Alle drei Börsenbarometer hatten die vergangenen vier Handelstage auf Rekordständen beendet.

Die Aktien des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble legten 2,4 Prozent zu. Anleger reagierten mit Käufen auf den Einstieg des Investors Trian Fund, der sich gerne aktiv in die Firmenpolitik einmischt. 28 Prozent schossen Fortress in die Höhe. Der Finanzinvestor wird vom japanischen Internet- und Mobilfunkkonzern SoftBank übernommen.

Auch Twitter standen auf der Gewinnerseite mit einem Plus von 1,2 Prozent. Zuvor hatte Konzernchef Jack Dorsey mitgeteilt, Twitter-Aktien im Wert von rund sieben Millionen Dollar erworben zu haben. Pepsico gaben dagegen 1,1 Prozent nach. Der Brause- und Snackhersteller präsentierte zwar einen Quartalsgewinn über den Markterwartungen, aber die Ergebnisprognose für dieses Jahr ist weniger optimistisch als die von Analysten.

Unter Druck standen auch Papiere von Fossil, die um knapp ein Fünftel einbrachen. Der Uhrenhersteller verfehlte im wichtigen Weihnachtsgeschäft die Umsatzerwartungen.

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