Börse New York Fed und China belasten US-Börsen

Die US-Indizes starten mit deutlichen Abschlägen in den Handel. Die Angst vor einem Ende der ultralockeren Geldpolitik belastet die Kurse. Einzig die Aktien vom Computerhersteller HP legen kräftig zu.

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Händler an der NYSE: Getragen von der anhaltenden Flut des billigen Geldes ging es für die Wall Street in den vergangenen Wochen kräftig nach oben. Quelle: ap

New York Schwache Konjunkturdaten aus China und anhaltende Spekulationen über ein baldiges Ende der ultra-lockeren US-Geldpolitik haben die Wall Street am Donnerstag belastet. Nach den kräftigen Kursanstiegen in den vergangenen Tagen und Wochen hätten die Anleger die negativen Nachrichten für Gewinnmitnahmen genutzt, sagten Händler. Da half es wenig, dass die aktuellen US-Arbeitsmarktdaten und die Quartalszahlen des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP) überraschend freundlich ausfielen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete mit 15.207 Punkten 0,6 Prozent tiefer. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,2 Prozent auf 1636 Zähler nach. Der Index der technologielastigen Nasdaq verlor 0,9 Prozent auf 3430 Stellen.

Wie schon zuvor Asien und Europa konnten sich auch die US-Börsen dem Abwärtstrend nicht entziehen, der durch unerwartet schwache China-Daten ausgelöst worden war. Der Einkaufsmanager-Index der Großbank HSBC für China war erstmals seit sieben Monaten gefallen. Mit 49,6 Punkten lag er zudem unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das hatte bereits den japanischen Leitindex Nikkei um mehr als sieben Prozent wegbrechen lassen. Allerdings war der Nikkei in den vergangenen Wochen - ebenso wie der US-Markt - wegen der extrem lockeren Geldpolitik der Notenbanken von Rekord zu Rekord geeilt.

Zudem drückten - wie schon im späten US-Handel am Mittwoch - die Sitzungsprotokolle der US-Notenbank Fed und Äußerungen von Zentralbankchef Ben Bernanke auf die Stimmung. Aus den Protokollen geht hervor, dass einige Fed-Mitglieder das Anleihen-Kaufprogramm schon ab Juni zurückfahren wollen, sollte sich das Wachstum der US-Wirtschaft nachhaltig gebessert haben. Bernanke hatte in einer Anhörung gesagt, dass die Fed bei einer der nächsten Sitzungen das Tempo der Anleihekäufe verringern könnte, falls sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter aufhellen sollte.

Am Donnerstag vor US-Börsenbeginn gab es prompt freundliche Daten: die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ging in der vorigen Woche um 23.000 auf 340.000 zurück. Analysten hatten 345.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote sank im April auf 7,5 Prozent auf damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2008. Die US-Notenbank will ihren Leitzins so lange nahe null Prozent halten, bis der Wert auf etwa 6,5 Prozent gefallen ist.

HP-Aktien verteuerten sich um 8,5 Prozent. Zwar brach der Gewinn im ersten Quartal wegen der Flaute im Geschäft mit klassischen Computern nochmals ein. Allerdings stiegen wegen des eingeleiteten Sparkurses die Margen. Für das Gesamtjahr hob HP seine Gewinnprognose an. Gar um 23 Prozent aufwärts auf 42 Dollar ging es mit den Aktien des Teeniemoden-Herstellers rue21. Die Beteiligungsfirma Apax Partners, die schon 15 Prozent von rue21 besitzt, will auch die restlichen Anteile übernehmen und bietet dafür je Anteilsschein 42 Dollar in bar.

Die Papiere von Ralph Lauren sackten indes nach dem jüngsten Höhenflug um 4,5 Prozent ab. Der Modekonzern hat im abgelaufenen Quartal seine eigenen Umsatzerwartungen verfehlt. Schwach lief unter anderem das Geschäft in Europa.

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