Börse New York Kein klares Signal an die Fed

Die starken US-Arbeitsmarkt-Daten überraschten die Anleger. Sie werteten diese nicht als Exit-Signal für die ultralockeren Kurs der Fed - Turbulenzen blieben aus . Aber Impulse brachte das dem verhaltenen Dow auch keine.

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Von Rally ist 2015 keine Spur mehr an den Börsen. Quelle: AFP

New York Die überraschend starken Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am Freitag zu leichten Gewinnen an der Wall Street geführt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 15.608 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte ebenfalls 0,2 Prozent auf 1750 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,4 Prozent auf 3334 Punkte.
Trotz des Haushaltsstreits schuf die US-Wirtschaft im Oktober 204.000 neue Jobs. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 125.000 gerechnet. "Dies ist eine erstaunlich gute Zahl", sagte Cameron Hinds von der Wells Fargo Private Bank.

Trotz Bedenken, dass die US-Notenbank Fed nun bereits im Dezember oder Januar ihre lockere Geldpolitik zurückfährt, setzte sich eine positive Bewertung der Konjunkturdaten durch. Die US-Wirtschaft befinde sich im Aufwind, urteilten Beobachter. Doch den Kursen war im weiteren Verlauf die Unsicherheit anzumerken.

Überraschend starke Arbeitsmarktdaten haben den Spekulationen um eine baldige Straffung der US-Geldpolitik am Freitag neue Nahrung gegeben. Eine Drosselung der Fed-Wertpapierkäufe schon im Dezember sei wahrscheinlicher geworden, sagte ein Börsianer. Schließlich hätten die am Vortag vorgelegten Zahlen um Bruttoinlandsprodukt (BIP) ebenfalls positiv überrascht. Bislang waren Börsianer davon ausgegangen, dass die Fed bis mindestens März 2014 Anleihen und Immobilienpapiere im Volumen von 85 Milliarden Dollar monatlich aufkauft.

Die US-Unternehmen außerhalb der Landwirtschaft schufen im Oktober 204.000 neue Stellen, nach einem revidierten Plus von 163.000 im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 125.000 neuen Jobs gerechnet.

Doch die Spekulationen um einen vorzeitiges Anfang vom Ende der ultralockeren Geldpolitik an den Börsen zwar schnell nach. Es sei aber alles andere als ausgemacht, dass die Fed schon vor März die geldpolitischen Zügel anzieht, warnte Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. "Der Anstieg der Arbeitslosenquote macht skeptisch."

Es bedürfe weiterer Konjunkturdaten, um zu beurteilen, ab wann und wie stark die Fed die geldpolitischen Zügel anziehen wird.

Bei den Einzelwerten stand Twitter nach dem furiosen Börsengang vom Vortag erneut im Mittelpunkt. Die Papiere des Kurznachrichtendienstes hatten sich bei ihrem Marktdebüt zeitweise um 92 Prozent verteuert, zum Handelsschluss blieb ein Plus von fast 73 Prozent auf 44,90 Dollar stehen. Auch Freitag ging es bergauf. Das Papier verteuerte sich um fast vier Prozent.
Die Aktien des Pharmakonzerns Santarus stiegen um 37 Prozent. Konkurrent Salix Pharmaceuticals schluckt das Unternehmen für 2,6 Milliarden Dollar.
Zu den Verlierern gehörte Walt Disney. Händler befürchten, dass der Konzern seine Investitionen zurückfährt. Die Aktie fiel um 0,2 Prozent.

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