Börse New York Notenbanken erfreuen US-Anleger

Die US-Anleger zeigen sich zum Handelsstart in Kauflaune. Für Auftrieb sorgen insbesondere die Lager der weltweiten Zentralbanken. Dagegen bereitet die heimische Wirtschaft den Börsianer erneut große Sorgen.

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Händler an der New York Stock Exchange. Quelle: ap

New York Die jüngsten Äußerungen aus dem Lager der Zentralbanken weltweit haben die New Yorker Anleger am Donnerstag zuversichtlicher gestimmt. Nach den Verlusten des Vortags stiegen die Standardwerte an der Wall Street wieder leicht an. Die Technologiebörse Nasdaq trat dagegen auf der Stelle. Ein überraschender Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den USA versetzte den Märkten einen Dämpfer: In der vergangenen Woche beantragten 385.000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe, erwartet worden waren nur 350.000.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,3 Prozent höher bei 14.594 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 1557 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verharrte auf einem Stand von 3218 Stellen.

Mit einem Paukenschlag wartete die Bank of Japan auf, als sie am Morgen den Abschied vom Leitzins als maßgeblichem geldpolitischen Kennwert verkündete. Auch will sie ihr Programm zum Ankauf von Wertpapieren deutlich ausweiten. Kurz vor Beginn des Handels an der Wall Street legte EZB-Präsident Mario Draghi nach und signalisierte, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) eine Hintertür für eine Zinssenkung in den nächsten Monaten offenhält. Von der Federal Reserve hatten sich schon am Vortag gleich mehrere Vertreter im Sinne der Aktienmärkte geäußert. In der so genährten Hoffnung auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik zu Hause wie in Japan und Europa wagten sich die US-Investoren wieder aus der Deckung.

"Die umfassende Veränderung in der Geldpolitik Japans sowie die Äußerungen hier bringen den Markt in Schwung", sagte Art Hogan von Lazard Capital. Die Fed-Mitglieder James Bullard und Dennis Lockhart zeigten sich überzeugt, dass die US-Notenbank ihren Ankauf von Staatsanleihen noch länger fortsetzt. Zusammen mit der marktfreundlichen Politik anderer Notenbanken gilt dieses Programm als einer der Faktoren für das Plus von neun Prozent, das die Wall Street seit Jahresbeginn verbucht hat.

Am Donnerstag dürften sich die Ausschläge der Börsenbarometer aber in Grenzen halten, weil am Freitag der zentrale Arbeitsmarktbericht erwartet wird. Auch dämpft der immer schärfer werdende Konflikt auf der koreanischen Halbinsel die Kauflust der US-Anleger. Schließlich sprach Verteidigungsminister Chuck Hagel bereits von einer echten Gefahr.

Bei den Einzelwerten legten die Papiere von Walt Disney 0,2 Prozent zu. Der Konzern räumt nach Übernahme des Filmgeschäfts von "Star Wars"-Produzent George Lucas auf und schließt den im Rahmen des vier Milliarden Dollar schweren Zukaufs ebenfalls erworbenen Computerspiele-Entwickler LucasArts.

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