Börse New York Ölpreis beflügelt Wall Street

Rückläufige US-Lagerbestände nähren die Hoffnung auf ein Ende des weltweiten Erdöl-Überangebots. Das treibt den Preis für den Rohstoff – und liefert der Wall Street Rückenwind. Die US-Börsen legen weiter zu.

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Händler an der New Yorker Stock Exchange. Quelle: AP

New York Die US-Börsen haben am Mittwoch den zweiten Tag in Folge zugelegt. Rückenwind lieferte dabei ein Anstieg der Ölpreise. Rückläufige US-Lagerbestände nährten die Hoffnung auf ein Ende des weltweiten Erdöl-Überangebots. Dies trieb den Preis für die US-Sorte WTI zeitweise auf ein Siebeneinhalb-Monats-Hoch von 49,62 Dollar je Barrel (159 Liter).

Börsianern zufolge gehen Investoren zudem mit der Aussicht auf eine nahende US-Zinserhöhung gelassener um. Nach jüngsten Äußerungen von Zentralbankern rechnen mehr und mehr Anleger mit einer Anhebung schon im Juni. „Es gab einige gute Konjunkturdaten und die Anleger merken, dass höhere Zinsen in kleinen Raten nicht das Ende der Welt sind, aber ein Vertrauensbeweis in die Wirtschaft“, sagte Analyst Andre Bakhos vom Investmenthaus Janlyn Capital. Chefinvestor Dan Ivascyn von der Allianz-Tochter Pimco sieht die Chance für eine Zinserhöhung im Juni bei über 50 Prozent.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte bis zum frühen Nachmittag in New York um 0,9 Prozent auf 17.872 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,8 Prozent auf 2093 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 0,9 Prozent auf 4903 Punkte.

Bei den Einzelwerten stachen die Aktien von Computer Sciences mit einem Anstieg von 35 Prozent heraus. Hewlett Packard Enterprise will seine IT-Dienstleistungssparte mit der Firma zusammenlegen. HPE-Aktien kletterten um acht Prozent.

Die Aktien des von Bayer umworbenen Saatgutkonzerns Monsanto gewannen nach anfänglichen Verlusten 1,5 Prozent. Die Amerikaner hatten die 62 Milliarden Dollar schwere Offerte der Leverkusener als nicht angemessen zurückgewiesen.

Tiffany -Aktien gaben um 0,5 Prozent nach. Die Umsätze des Schmuckkonzerns sind das sechste Quartal in Folge geschrumpft.

Die Finanzwerte profitierten von der Aussicht auf steigende Zinsen. „Das könnte die Geschäfte für die Geldhäuser zumindest in den USA beleben“, sagte ein Händler. Die Aktien der Bank of America rückten um zwei Prozent vor, Citigroup-Scheine um 2,4 Prozent und JPMorgan-Titel um 1,7 Prozent.

Mehr als drei Prozent bergab ging es dagegen für Yahoo. Der Telekomkonzern AT&T hat einem Bericht der Agentur Bloomberg zufolge ein Gebot für das Yahoo-Internetgeschäft abgegeben. AT&T-Scheine notierten kaum verändert.

Alibaba -Aktien brachen mehr als fünf Prozent ein. Der größte chinesische Online-Händler hatte zuvor mitgeteilt, dass die US-Börsenaufsicht SEC die Buchhaltungspraxis des Konzerns unter die Lupe nehme.

Die Erleichterung der Anleger über den Schulden-Deal mit Griechenland und eine nachlassende Furcht vor einem „Brexit“ gaben zuvor in Europa schon dem Dax Auftrieb. Der Index schloss 1,5 Prozent höher bei 10.205 Punkten.

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