Börse New York Trumps Warnung an Nordkorea verschreckt auch Wall Street

US-Anleger sind nervös. Aus Sorge vor Krieg zwischen den USA und Nordkorea haben sie ihr Geld in Sicherheit gebracht. „Die Weltpolitik hat kaltes Wasser auf die Börsen geschüttet“, so ein Experte. Die Kurse gaben nach.

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Auch die Börse in New York reagierte auf den Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Quelle: dpa

New York Anleger haben aus Furcht vor einem bewaffneten Konflikt zwischen den USA und Nordkorea ihr Geld in Sicherheit gebracht. Die Kurse an den US-Börsen gaben am Mittwoch nach, nachdem US-Präsident Donald Trump Nordkorea für den Fall weiterer Provokationen mit „Feuer und Zorn“, wie es die Welt noch nie erlebt habe, gedroht hatte.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un konterte mit dem Verweis auf einen möglichen Präventivschlag auf den US-Militärstützpunkt der Pazifikinsel Guam. Trump verwies daraufhin auf das US-Atomwaffenarsenal, von dem er hoffe, dass es nicht genutzt werden müsse.

Der Goldpreis stieg, und auch der Schweizer Franken notierte fester. „Die Weltpolitik hat kaltes Wasser auf die Börsen geschüttet“, sagte JJ Kinahan, Chefstratege bei TD Ameritrade. „Investoren beobachten die nächsten politischen Schritte mit Nervosität, Unsicherheit und Vorsicht bestimmt das Börsengeschehen.“ Dennoch bestehe kein Grund zur Panik. Um einen Ausverkauf auszulösen, sei mehr nötig als nur Rhetorik, sagte Richard Steinberg von HighTower Advisors.

Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten schloss 0,2 Prozent tiefer bei 22.049 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab leicht nach auf 2474 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,3 Prozent auf 6352 Punkte. In Europa verloren Dax und EuroStoxx50 jeweils mehr als ein Prozent auf 12.154,00 beziehungsweise 3467,48 Punkte.

Bei den Einzelwerten ließen die Aktien von Netflix 1,4 Prozent Federn. Der Unterhaltungsriese Walt Disney geht im schnell wachsenden Streaming-Markt eigene Wege und beendet die Partnerschaft mit der Online-Videothek. Disney-Papiere verbilligten sich um 3,9 Prozent.

Auch Priceline stand auf den Verkaufslisten der Börsianer. Der Anbieter von Buchungsportalen für Hotels, Flüge, Mietwagen und Reisen verärgerte die Anleger mit einem schwachen Ausblick. Die Anteilsscheine stürzten um 6,9 Prozent ab. TripAdvisor-Papiere kamen mit einem Abschlag von 2,5 Prozent ebenfalls unter die Räder. Die Website, die Nutzern individuelle Erfahrungsberichte zur Urlaubsplanung bietet, verprellte die Investoren mit einer enttäuschenden Prognose.

Die Aktien von Rüstungskonzernen legten dagegen zu. Lockheed Martin-Titel gewannen 1,7 Prozent, Northrop-Grumman-Papiere notierten 1,2 Prozent fester, Raytheon-Aktien verteuerten sich um 2,6 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,81 Milliarden Aktien den Besitzer. 884 Werte legten zu, 2027 gaben nach und 161 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,03 Milliarden Aktien 840 im Plus, 2078 im Minus und 209 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 4/32 auf 101-3/32. Sie rentierten mit 2,248 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 12/32 auf 103-17/32 und hatten eine Rendite von 2,823 Prozent.

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