Börse New York US-Börsen kommen nicht in Fahrt

Die Wall Street kann die guten Arbeitsmarktdaten nicht nutzen. Schwache Quartalszahlen einiger Unternehmen trüben die Stimmung. Anleger nutzen diese kleine Schwächephase für Gewinnmitnahmen.

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US-Händler diskutieren über die schwachen Quartalszahlen einiger US-Unternehmen. Quelle: ap

New York Unerwartet schwache Quartalszahlen einiger Großunternehmen zum Beginn der Bilanzsaison haben die Kurse an der Wall Street am Donnerstag belastet. Unter anderem enttäuschte der Innenausstatter Bed, Bath & Beyond die Anleger mit einem Umsatzrückgang und einem zurückhaltenden Ausblick. Die Aussicht auf eine noch länger andauernde Phase ultraniedriger US-Zinsen konnte die schwachen Firmenergebnisse ebenso wenig wettmachen wie potenziell erfreuliche US-Konjunkturdaten: In der vergangenen Woche gab es 300.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Volkswirte hatten im Schnitt mit 320.000 gerechnet. Einige Aktionäre nutzen zudem die starken Kurse vom Vortag für Gewinnmitnahmen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag kurz nach Handelsbeginn leicht im Minus bei 16.435 Punkten, ebenso wie der breiter gefasste S&P-500 mit 1871 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,4 Prozent auf 4167 Stellen.

Aktien von Bed, Bath & Beyond verloren nach den enttäuschenden Zahlen 5,5 Prozent. Ebay gaben 1,5 Prozent nach. Der Großaktionär Carl Icahn zieht seinen Vorschlag zurück, den Bezahldienst PayPal vom Ebay-Konzern abzuspalten. Icahn hatte dies gefordert, weil die beiden Geschäftsteile seiner Meinung nach getrennt wertvoller wären.

Chevron geht von einem Gewinnrückgang im Quartal aus. Der Ölkonzern verwies auf negative Wechselkurseffekte und Kosten im Zusammenhang mit Umweltschäden von bis zu 500 Millionen Dollar. Chevron-Aktien verloren 1,7 Prozent.

Um 40 Prozent brachen Papiere von Impreva ein. Der Anbieter von Lösungen zur Datensicherheit hat seine Umsatzvorhersage deutlich gekappt.

Blackberry stellt seine Smartphone-Sparte auf den Prüfstand. Wenn man in dem Bereich keine Gewinne erwirtschaften könne, werde Blackberry darauf verzichten, hatte Konzernchef John Chen in einem Interview mit Reuters gesagt. Blackberry-Aktien verloren 0,3 Prozent.

Nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank hat sich bei vielen Anlegern die Einschätzung durchgesetzt, dass die Fed die Zinsen nicht so schnell wie zuletzt gedacht anheben wird. Fed-Chefin Janet Yellen hatte in der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid im März überraschend eine Zinswende für das erste Halbjahr 2015 in Aussicht gestellt. Die Fed sorgt seit Jahren mit ihrer lockeren Geldpolitik und massiven Wirtschaftshilfen für steigende Kurse an den Börsen weltweit.

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