Börse New York US-Händler betreiben „Window Dressing“

Zum Quartalsende wollen die Anleger ihre Depots verschönern und nutzen dazu die Hausse der vergangen Tage. Zeitgleich versuchen Fed-Mitglieder die Märkte auf eine langsame Drosselung der Geldpolitik der Fed einzustellen.

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US-Händler können nur hilflos zuschauen. Anleger nutzen die starke Kursentwicklung der vergangenen Tage, um Gewinne zu realisieren. Quelle: ap

Die US-Börsen notieren am Freitag mit Verlusten. Zur Bilanzpflege zum Quartalsende nutzen zahlreiche Anleger die jüngste Kurserholung für Gewinnmitnahmen, nachdem ihnen die US-Notenbank Federal Reserve in den vergangenen Tagen etwas die Ängste vor einem baldigen Ende der lockeren Geldpolitik nehmen konnte. Diese Ängste bekamen heute allerdings neue Nahrung durch namhafte Fed-Mitglieder, was das sogenannte "Window-Dressing" zum Quartalsende noch verstärkt hat. Zudem belastete ein überraschend hoher Quartalsverlust bei dem angeschlagenen Smartphone-Pionier Blackberry die Technologiewerte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,4 Prozent auf 14.959 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,2 Prozent auf 1.609 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,3 Prozent auf 3.390 Punkte.

Auslöser der wieder leicht gestiegenen Nervosität waren Aussagen von Fed-Direktionsmitglied Jeremy Stein, der noch einmal darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Fed ihre Anleihekaufprogramm zurückfahren wird, sofern die US-Arbeitslosenquote auf sieben Prozent sinken sollte. Aktuelle Prognosen sehen die Quote bei derzeit circa 7,5 Prozent.

Fed-Präsident Jefferey Lacker hat wiederum versucht die Lage ein wenig zu beschwichtigen. Er bestätigte eine Reduzierung des Fed-Engagement, allerdings betonte er, dass dies nur eine Reduzierung sei, keineswegs aber eine Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik.

Bei den Einzelwerten stand Blackberry im Mittelpunkt. Der kanadische Konzern rutschte in seinem bis zum 1. Juni laufenden ersten Geschäftsquartal wieder in die Verlustzone - und das tiefer als von Analysten erwartet. Blackberry selbst hatte in Aussicht gestellt, die Gewinnschwelle zu erreichen. Auch im laufenden Vierteljahr befürchtet das Unternehmen rote Zahlen. Die in New York gehandelten Papiere brachen um rund 25 Prozent ein.

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