Börse New York Wall Street auf dem Rückzug

Von mehreren Seiten kommt am Donnerstag Druck für die US-Börsen. Zum einen sorgen mäßige Geschäftszahlen für Trübsal, zum anderen belasten Gewinnmitnahmen den Ölpreis. Und dann ist da noch der starke Dollar.

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Amerikanische Wertpapiere standen auf den Verkaufsblöcken. Quelle: Reuters

Durchwachsene Quartalsberichte haben am Donnerstag für Druck auf die Wall Street gesorgt. Die Aktienpapiere wurden zudem belastet durch einen Rückgang der Ölpreise, die bereits seit längerem als Indikator für die Konjunkturentwicklung im Fokus stehen. Gestützt wurde die Wall Street dagegen vom letzten TV-Duell der beiden Präsidentschaftsanwärter vor der Wahl am 8. November. Umfragen zufolge machte wie bereits bei den beiden vorherigen Debatten Hillary Clinton den besseren Eindruck als Donald Trump. Clinton halten viele Börsianer für berechenbarer, während Trump als Investorenschreck gilt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am späten Nachmittag mitteleuropäischer Zeit 0,4 Prozent schwächer mit 18.133 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,5 Prozent auf 2133 Zähler. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq sank ebenfalls, um 0,6 Prozent auf 5216 Stellen.

Den US-Märkten drückte das Zwei-Prozent-Minus beim Öl auf die Stimmung. Am Mittwoch hatten geringe Lagerbestände in den Vereinigten Staaten den wichtigsten Rohstoff der Welt kräftigt steigen lassen. Heute nutzten einige Anleger die Chance zum Kasse machen.

Hinderlich für Dow Jones et alii dürfte auch der Wechselkurs gewesen sein. Nach der EZB-Entscheidung, die Geldpolitik weiterhin locker zu halten und alles beim alten zu belassen, schlug der Euro kurz aus, ehe er abwartete. Am späten Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback 0,4 Prozent im Minus auf 1,0925 Dollar. Die Aufwertung des Dollars belastet die amerikanische Exportindustrie.

Die Aufmerksamkeit richtete sich erneut auf eine Reihe von Firmenbilanzen. Verizon enttäuschte mit einem Umsatzrückgang. Der Aktienkurs des Telekomkonzerns sackte um zwei Prozent ab. Zu den Verlierern zählten auch Ebay, die fast zehn Prozent an Wert einbüßten. Der Online-Händler verstimmte die Investoren mit seiner Prognose fürs laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft.
Der Zwischenbericht von American Express überzeugte dagegen die Anleger. Die Titel des Kreditkartenanbieters schossen sechs Prozent in die Höhe. Aufwärts ging es auch für die Aktie von Mattel, die 5,5 Prozent gewann. Der Spielzeughersteller übertraf mit seinem Gewinn die Expertenschätzungen. Nach Börsenschluss wurden die Quartalszahlen von Microsoft und Paypal erwartet.

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