New York Schwache Einzelhandelsgeschäfte treiben den rekordsüchtigen Börsianern an der Wall Street die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Branchendaten drückten die US-Aktienmärkte am Freitag zum Handelsstart in die Verlustzone. Auch Rekordergebnisse der Banken JP Morgan Chase und Wells Fargo konnten die Kurse nicht höher hieven.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte in den ersten Handelsminuten 0,3 Prozent tiefer bei 14.818 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,4 Prozent auf 1587 Zähler. Beide Barometer hatten am Donnerstag noch auf neuen Höchstständen geschlossen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,3 Prozent nach auf 3290 Punkte.
Als Belastungstest für den Kaufrausch der vergangenen Monate gilt die angelaufene Bilanzsaison. Die Firmen müssten mit ihren Quartalszahlen erst noch zeigen, dass der Optimismus der Börsianer nicht übertrieben sei, sagen Experten. „Ich habe bislang nicht genug gute Nachrichten gesehen, die einen solch starken Anstieg des Marktes rechtfertigen würden“, mahnte Aktienanalystin Kim Forrest von Fort Pitt Capital Group. „Das ist eine wichtige Bilanzsaison. Es wäre schön, wenn der Markt richtig liegt mit seiner Einschätzung, dass die Wirtschaft sich bessert und nicht nur nicht schlechter wird.“ Für einen Dämpfer sorgten nun neue Zahlen des US-Einzelhandels, dessen Umsätze im März überraschend zurückgingen.
Im Fokus der Anleger standen Bankentitel. Die größte US-Bank JP Morgan Chase erzielte im ersten Vierteljahr einen Rekordgewinn von 6,5 Milliarden Dollar. Und auch der heimische Branchenvierte Wells Fargo fuhr das höchste Quartalsergebnis seiner Unternehmensgeschichte ein. Doch die Börse zeigte sich unbeeindruckt. Viele Investoren nahmen die Zahlen offenbar zum Anlass, um Kasse zu machen, und verkauften die Papiere. JPMorgan gaben 1,7 Prozent nach, Wells Fargo zwei Prozent.
