Börse New York Wall Street tritt auf der Stelle

Die US-Börsen sind am Montag vor Beginn der Bilanzsaison uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Auf der einen Seite machten sich erneut Zweifel an der Finanzkraft von Ländern der Euro-Zone breit. Auf der einen Seite gaben Firmenübernahmen Auftrieb.

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Alcoa eröffnet heute die Berichtssaison Quelle: handelsblatt.com

HB NEW YORK. In der US-Energiebranche steigt etwa Duke Energy zum größten Versorger des Landes auf. Zudem setzten Anleger auf einen guten Auftakt des Berichtszeitraums durch den Aluminiumriesen Alcoa. Der Konzern wollte nach Börsenschluss Einblick in das abgelaufene Quartal geben. Bei guten Zahlen könnte sich nach Meinung von Analysten die Kursrally der vergangenen Wochen fortsetzen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 11 637 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf pendelte der Leitindex zwischen 11 573 und 11 677 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 1269 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte hingegen 0,2 Prozent auf 2707 Punkte zu. Das Dax in Frankfurt schloss mit Abschlägen von 1,3 Prozent auf 6857 Stellen.

Für Gesprächsstoff sorgte der Energiekonzern Duke, der durch den Kauf des Rivalen Progress Energy für 13,7 Milliarden Dollar zum größten US-Versorger aufsteigt. Das neue Unternehmen hat einen Firmenwert von 65 Milliarden Dollar und wird auch größter US-Atomstromproduzent. Die Duke-Aktie fiel um 1,2 Prozent, die Progress-Papiere gaben 1,6 Prozent nach.

Der Chemie-Gigant DuPont drängt mit einem Milliarden-Zukauf auf den schnell wachsenden Markt für Lebensmittel-Zusatzstoffe. Der bislang eher für seine Kunststoffe und Kevlar-Schutzwesten bekannte Konzern will für 5,8 Milliarden Dollar das dänische Unternehmen Danisco übernehmen. Die DuPont-Aktie büßte 1,5 Prozent ein.

"Trotz der sehr positiven Fusionsaktivitäten, die einen weiteren Hinweis darauf geben, dass Unternehmen andere Firmen als unterbewertet ansehen, leidet der Markt", sagte Analyst Michael Holland. Denn die Anleger würden daran erinnert, dass die europäische Schuldenkrise noch nicht vorüber sei. Zu dieser Einschätzung trug vor allem die Verunsicherung darüber bei, ob mit Portugal ein weiteres Euro-Land Hilfen aus dem Rettungsschirm von EU und IWF beantragen muss.

Unter Druck standen auch die Kurse von Fernuniversitäten in den USA. Strayer Education teilte mit, die Zahl der Neueinschreibungen zum Wintersemester sei um ein Fünftel gefallen. Strayer-Aktien büßten knapp 23 Prozent ein.

Anteilsscheine von Konkurrenten wie Apollo Group und Corinthian Colleges gaben 5,4 beziehungsweise 13,3 Prozent nach.

Zu den Gewinnern gehörte die Playboy-Aktie, die mehr als 17 Prozent zulegte. Nach monatelangem Ringen wird Playboy-Gründer Hugh Hefner wohl bald das berühmte Männermagazin "Playboy" sein Eigen nennen können. Der Mutterkonzern der Zeitschrift mit dem Häschen-Logo stimmte einer Übernahme durch Hefners Firma Icon Acquisition Holdings zu. Das letzte Wort haben die Aktionäre. Hefner hatte sein ursprüngliches Angebot nachgebessert.

Die Aktie des Aluminiumriesen Alcoa notierte vor der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse 0,4 Prozent im Plus. Alcoa eröffnet traditionell die Berichtssaison in den USA.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 950 Millionen Aktien den Besitzer. 1543 Werte legten zu, 1458 gaben nach und 99 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,87 Milliarden Aktien 1448 Werte im Plus, 1179 im Minus und 110 unverändert. An den US-Kreditmärkten gewannen die zehnjährigen Staatsanleihen um 10/32 auf 94-17/32. Sie rentierten mit 3,285 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 12/32 auf 96-19/32 und hatten eine Rendite von 4,46 Prozent.

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