Börse New York Wall Street vor Fed-Sitzung mit Gewinnen

In Erwartung auf mehr Klarheit über den Zeitpunkt des Ausstiegs der US-Notenbank aus der lockeren Geldpolitik tendieren die US-Börsen am Dienstag fester. Derweil verdichten sich die Zeichen für ein Ende der Bernanke-Ära.

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Händler an der Wall Street. Quelle: ap

New York Die US-Investoren warten mit Spannung auf Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke am Mittwochabend nach der geldpolitischen Sitzung der Notenbank. Eher schwache Konjunkturdaten, die am Dienstag vor Börsenbeginn veröffentlicht wurden, perlten am Markt ab. Auch Spekulationen, Bernanke könne Anfang 2014 abtreten, spielten keine Rolle.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notiert mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent bei 15.236 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 steigt um 0,2 Prozent auf 1642 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq klettert um 0,4 Prozent auf 3465 Stellen.

Das billige Geld der Notenbank hatte die Börsen in den vergangenen Monaten auf Rekordstände gehievt. Entsprechend gab es Sorgen vor einem Kurseinbruch beim Auslaufen der Maßnahmen, bei denen die Fed den Leitzins nahe Null gesenkt hat und jeden Monat Staatsanleihen im Volumen von 85 Milliarden Dollar aufkauft.

Der Börsenexperte Todd Salamone von Schaeffer's Investment Research sagte, er gehe davon aus, dass die Fed nach ihrem Treffen am Mittwoch ihre aktuelle Position noch nicht ändern werde. Die aktuellen Konjunkturdaten würden diese Sichtweise stützen.


Boeing-Papiere legen zu

Einzelne Händler hatten zuletzt die Einschätzung geäußert, dass am Markt inzwischen allgemein von einem langsamen Ausschleichen der Fed aus dem Anleihen-Kaufprogramm Ende 2013 oder Anfang 2014 ausgegangen werde und die Kurse bei einem solchen Vorgehen auch nicht dramatisch einbrechen würden.

Vom US-Häusermarkt kamen am Dienstag eher ernüchternde Signale. Die Zahl der Wohnbau-Beginne stieg zwar aufs Jahr hochgerechnet um 6,8 Prozent auf 914.000. Volkswirte hatten im Schnitt aber mit 950.000 gerechnet. Die Baugenehmigungen sanken um 3,1 Prozent auf eine Jahresrate von 974.000, nachdem sie im April noch über der Marke von einer Million gelegen hatten.

Die Anzeichen für ein Ende der Ära Bernankes hatten sich am Dienstag verdichtet. US-Präsident Barack Obama signalisierte in einem Fernsehinterview, dass er einen Personalwechsel an der Spitze der Fed nach Ende der Amtszeit Bernankes im Januar 2014 anstrebt. Als aussichtsreichste Kandidatin für die Nachfolge wird Vizechefin Janet Yellen gehandelt.

Unter den Einzelwerten legten Boeing 0,5 Prozent zu. Der US-Flugzeugbauer hatte auf der Pariser Luftfahrtmesse eine größere Version seines Flaggschiffs Dreamliner präsentiert und damit den Kampf gegen den Rivalen Airbus verschärft.

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